Essen-Rüttenscheid. . Bei der Versammlung der Immeo-Mieter freuten sich die Bewohner der vom Abriss bedrohten Häuser über große Solidarität, auch aus den umliegenden Stadtteilen. Die Nachbarn sammelten bereits rund 1200 Unterschriften für den Erhalte der ehemaligen Krupp-Häuser.
Jeder ist sich selbst der Nächste? Das gilt nicht für die Gemeinschaft der Immeo-Mieter aus Essen. Solidarisch stellten sich auch Immeo-Mieter aus anderen Stadtteilen hinter die Anwohner aus der Gummertstraße, deren Häuser vom Abriss bedroht sind (wir berichteten). „Ihr seid nicht allein. Nur gemeinsam können wir etwas erreichen, das haben Bauvorhaben der Immeo in der Vergangenheit gezeigt“, sagte Renate Dohrn, die die regelmäßigen Treffen der Immeo-Mieter koordiniert.
Noch vor dem nächsten Bau- und Planungsausschuss am 4. Oktober möchten die Anwohner in gebündelten Aktionen Druck machen, damit der Bebauungsplan für die Rüttenscheider Gärten in seiner ursprünglichen Form überarbeitet wird. „Wir sind dafür, dass die Gewerbefläche bebaut wird, das ist längst überfällig. Wir pochen aber darauf, unsere Häuser und die Grünfläche aus der Planung herauszunehmen“, sagte Horst Vonzumhoff, der in einem der ehemaligen Krupp-Häuser wohnt. Um die Forderung zu unterstreichen, gingen auch bei dem Mieter-Treffen wieder die Unterschriftenlisten herum - 1244 Menschen haben sich bislang darin eingetragen.
Enttäuscht sind die Mieter darüber, dass Immeo bislang keine verlässliche Aussage getroffen hat. „Wir mussten ja schon von dem Bau-Vorhaben aus der Zeitung erfahren“, zeigte sich auch Nachbarin Yvonn Wiedermeier empört. Sie ist zwar nicht direkt betroffen - fürchtet aber um die intakte Nachbarschaft und einen „Verzicht der sozialen Durchmischung in Rüttenscheid“. „Auf der Immeo-Homepage heißt es, dass kein Mieter über 65 Jahre gekündigt wird. Im Alfredspark haben wir es geschafft, das vertraglich zu fixieren, vielleicht gelingt uns das bei Ihnen auch“, sagte Dohrn. Die Anwohner setzen auch auf die Politik: Ratsherr Wolfgang Freye (Linke) sagte die Unterstützung seiner Fraktion bei der Mieterversammlung zu. Auch Grüne und Essen steht Auf wollen sich für den Erhalt der Siedlung einsetzen.