Essen-Rüttenscheid. . Bei der vierten Auflage der „Dukes of Downtown“ am kommenden Samstag, 8. September, präsentieren Grafiker Helge Jepsen und Zweibar-Besitzer Phil Hinze wieder coole Karren - und das dazugehörige Lebensgefühl.

Sie sind die Herzoge des Understatements, mit ihren verwaschenen Jeans, der lässigen Haltung, dem rotzigen Retro-Stil, vor allem aber: den coolen Karren. Mit den „Dukes of Downtown“ haben Grafiker Helge Jepsen und Zweibar-Betreiber Phil Hinze längst eine eigene Marke geschaffen. Sogar eine eigene kleine „Dukes“-Kollektion haben die beiden kreiert, mit T-Shirts, Kappen, Zippo-Feuerzeugen und Taschenkalendern: Für Jepsen und Hinze sind die „Dukes“ längst ein Lebensgefühl.

100 Startplätze schnell vergeben

Nicht nur für sie: Die 100 Startplätze für die gut 80 Kilometer lange Tour am kommenden Samstag, 8. September, waren innerhalb von einer Woche ausgebucht. „Wir mussten zum ersten Mal Absagen erteilen“, bedauert Hinze. Dafür haben er und Partner Jepsen ein Startfeld zusammengestellt, bei dem das Wort „Männerspielzeug“ wohl neu definiert werden muss: So ist etwa ein „komplett unverbastelter“ Kadett GSi 16V zu bewundern. Für die „Dukes of Downtown“ kommt sein Besitzer, ein ehemaliger Studienkollege von Jepsen, eigens aus Los Angeles eingeflogen. „Wir haben keine Baujahrbeschränkung. Für uns zählt nur der Coolness-Faktor. Da muss die Karosse auch nicht auf Hochglanz poliert, sondern darf ruhig ein bisschen ölverschmiert sein“, sagt Jepsen. Mit an den Start geht neben einem Nelson S350, einem „Baby“-Lincoln und vielen weiteren seltenen motorisierten Schätzen auch ein Team des Automagazins Ramp, das den nagelneuen Audi TT RS plus Roadster auf die Straße loslässt.

Um 15 Uhr rollt das Teilnehmerfeld auf der Rü rund um die Zweibar ein und gibt damit den Startschuss für ein Straßenfest der unorthodoxen Art: Zur Begrüßung gibt’s für die Fahrer statt des obligatorischen Gläschens Sekt ein Dosenbier, akustischer Höhepunkt wird das „Konzert der Motoren“, bei dem um 18 Uhr alle Fahrer gemeinsam ihren Auspuff freiblasen. Erstmals dürfen die Besucher in diesem Jahr mit dem „Duke of the Year“ die „coolste Karre“ am Platz küren. Nicht fehlen darf das mittlerweile etablierte Klappradrennen, für das diesmal ein eigener Parcours aufgebaut wird.

„Bei uns herrscht Dixieland-Verbot“

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Dass ihre Idee einmal so gut angenommen würde, hätten die beiden Autoverrückten dabei vor vier Jahren selbst nicht gedacht. Sogar aus München und Norddeutschland haben sich Teilnehmer angemeldet - wenngleich ein Großteil der Teilnehmer natürlich aus Essen und dem Ruhrgebiet kommt. „Auf der Rü fahren jeden Tag so viele schöne Autos vorbei. Da mussten wir einfach eine Plattform schaffen“, sagt Jepsen. „Downtown“ als Begriff haben Jepsen und Hinze dabei ganz bewusst gewählt - der untere Teil der Rüttenscheider Straße locke eben eher alternatives Publikum an. Warum es nach der Tour de Rü noch eine Autoschau in Rüttenscheid braucht? „Weil die Menschen hier einfach in Oldtimer vernarrt sind. In keiner deutschen Stadt sind so viele Oldtimer gemeldet wie in Essen“, sagt Jepsen.

Außerdem sind die „Dukes of Downtown“ auf jüngeres Publikum ausgelegt: „Bei uns herrscht Dixieland-Verbot“, verspricht Helge Jepsen mit einem Augenzwinkern. Stattdessen spielen Bands wie die Rock’n’Roll- und Rockabilly-Combo „Johnny & The Hot Rods“, die Essener Pop-Punk- und Elektro-Experimentiergruppe „Die Zelten“ und in Rahmen eines Gastauftritts „Peter 2Meter“.

Ein bisschen Konventionelles dürfen sich dabei übrigens auch die Dukes leisten: Bierstand, Grillbude und Kinderprogramm runden das Straßenfest ab.