Stadtwald. . Der Teich, in dem zahlreiche Amphibien beheimatet sind, drohte -wie schon im Sommer 2011- erneut auszutrocknen. Anwohner Stephan Rühl initiierte die Rettung für Frösche, Molche und andere Tiere.

„Wasser marsch“, hieß es jetzt im Stadtwald. Aus dicken C-Rohren, wie sie sonst von der Feuerwehr benutzt werden, flossen knapp 500 000 Liter Wasser in den kleinen Waldteich an der einstigen Vogelwarte. Der Teich, in dem zahlreiche Amphibien beheimatet sind, drohte -wie schon im Sommer 2011- erneut auszutrocknen.

Dies konnte dank Stephan Rühl verhindert werden. Der Anwohner lebt seit nunmehr 46 Jahren ganz in der Nähe des Teiches und hat dort in dem kleinen Biotop auch „seine“ Frösche und Kröten untergebracht hat. „Die Frösche habe ich aus dem alten Krupp-Park gerettet, der damals aufgrund des A-52-Baus stillgelegt wurde“, erzählt Rühl. Damals habe er Hunderte von Fröschen eingesammelt und ihnen ein neues Zuhause im Stadtwald gegeben, erzählt er. Dort sinkt der Wasserstand des Teiches jedoch kontinuierlich. Der Wasserverlust entstehe durch eine natürliche Verdunstung, da der Grund des Teiches aus Tonboden bestehe. Der Teich sei nicht Folie ausgelegt, wie Rühl bei Grün und Gruga in Erfahrung bringen konnte.

Bis vor zehn Jahren wurde das rund 100 Quadratmeter große Gewässer regelmäßig von der Forstverwaltung befüllt – bis die Gelder nicht mehr reichten. Seitdem ist Stephan Rühl ständig im Einsatz, den Wasserstand zu beobachten und sich zu kümmern, dass dieser nicht weiter absinkt.

Im vergangenen Jahr sammelte er Spenden und bewässerte den Teich mit 100 000 Litern Wasser selbst. Doch davon war jetzt nicht mehr viel übrig. Aufgrund der sehr warmen Tage im März sank der Wasserpegel in den vergangenen Wochen extrem stark. Eine neue Befüllung musste her. Ein positives Signal kam jetzt von den Stadtwerken. „Wir helfen gerne, damit aus dem momentan eher tümpel-ähnlichen Gewässer wieder ein kleines blühendes Biotop entstehen kann“, so Dirk Pomplun von den Stadtwerken.

Bevor die Stadtwerke mit dem Schlauch anrücken konnten, galt es aber, einige Fragen mit dem Naturschutzbund zu klären. Denn: „Es macht schließlich keinen Sinn, Frösche zu retten, wenn man im Gegenzug Nester zerstören würde“, erklärt Pomplun.

Der Naturschutzbund Ruhr (Nabu) ist es auch, der sich in Zukunft - neben Stephan Rühl - um den kleinen Teich kümmern wird. „Wir werden mindestens zwei Mal im Jahr prüfen, ob eine Befüllung notwendig ist und uns auch um die Ufer kümmern. Das Schilf muss in absehbarer Zeit auch mal gestutzt werden“, erklärt Cora Ruhrmann vom Nabu, der die Patenschaft für das Gewässer übernommen hat. „Die Amphibien brauchen einfach einen natürlichen Lebensraum. Diesen gilt es hier zu erhalten“, bekräftigt Cora Ruhrmann.