Rüttenscheid. . Ein Bähnchen, das die Kunden in der Vorweihnachtszeit über die Rü fahrt, wünscht sich Rolf Fliß, Bürgermeister und Ratsherr der Grünen. Die Idee habe sich in zahlreichen Touristenorten bewährt und würde sicher auch in Rüttenscheid funktionieren, ist Fliß überzeugt. Die Interessengemeinschaft Rüttenscheid und die Stadt sehen allerdings großen Abstimmungsbedarf und fragen nach der Finanzierung.

„Warum soll in Rüttenscheid nicht funktionieren, was in Cuxhaven, Wernigerode und Köln längst gut angenommen wird?“, fragt sich Rolf Fliß, Bürgermeister und Rüttenscheider Ratsherr der Grünen. Er hat die Idee, ein kleines, offenes Bähnchen mit zwei oder drei Wagen, gezogen von einem Traktor, in der Vorweihnachtszeit über die Rüttenscheider Straße zockeln zu lassen.

„Das würde die Attraktivität des Stadtteilzentrums und der Einkaufsstraße noch mal steigern und den Kunden eine gute Möglichkeit bieten, in aller Ruhe über die weihnachtlich beleuchtete Rü zu fahren, Schaufenster zu betrachten und spontan aus- und einzusteigen“, findet Fliß. Er kenne solche Bahnen aus verschiedenen Touristenorten. „Meine Kinder sind im Urlaub in Cuxhaven immer gern damit gefahren“, weiß er aus eigener Erfahrung.

Fliß könnte sich eine Route zwischen Hauptbahnhof und Bredeney vorstellen, die sowohl das Kulturviertel mit Philharmonie und Aalto-Theater, als auch das Kneipenviertel einbinde. Je nach Länge der Strecke könnten die Fahrgäste einen oder zwei Euro zahlen, als Haltepunkte seien die Nachtexpress-Haltestellen geeignet, hat Fliß schon konkrete Vorstellungen. Natürlich sei ein solches Projekt mit Kosten verbunden. „Wenn man im Winter starten würde, könnte man vielleicht die Bahnen aus den Urlaubsorten nutzen, die dort nur in der Sommersaison im Einsatz sind. Zudem fallen aber Transport- und Personalkosten an“, sagt Fliß, der auf ein finanzielles Engagement der Interessengemeinschaft Rüttenscheid (IGR) hofft.

Damit stößt er beim IGR-Vorsitzenden Rolf Krane eher auf Skepsis: „Ich habe keine Idee, wie man so etwas finanzieren könnte. Wir haben ja schon bei unseren eigenen Aktionen Schwierigkeiten, Sponsoren zu finden. Ansonsten ist vieles vorstellbar.“ Krane hält den Vorschlag für „eine sympathische Idee“ und traut Fliß durchaus zu, sie auch auf den Weg zu bringen.

Allerdings müssten Stadt und Evag eingebunden werden, verkehrliche und rechtliche Fragen geklärt werden. „In der Tat könnte eine solche Bahn eine Bereicherung sein. Die U-Bahn-Haltestellen Philharmonie und Stern sowie Martin- und Florastraße liegen tatsächlich so weit auseinander, dass eine solche Bahn vielleicht die Lücken schließen könnten“, so Krane. Er erinnert an die Kutschfahrten, die die IGR zeitweise zum verkaufsoffenen Sonntag angeboten hatte und die gut angekommen seien. Auch für den Bürgerbus, der Haarzopf, die Margarethenhöhe und Rüttenscheid anbinde, habe die IGR große Sympathie. Aber: „Das Ansinnen, den Bürgerbus weiter als bis zum Krupp-Krankenhaus fahren zu lassen, ist wiederholt an den großen formalen Hürden gescheitert.“

Auch Renate Kusch vom Presseamt der Stadt erklärt zu dem Vorschlag, dass ein solches Vorhaben „umfangreiche verwaltungsinterne Abstimmungen erfordern“ würde.