Haarzopf. . Wenn 2014 das „Haus des Lernens“ als neue Haarzopfer Grundschule an der Raadter Straße eröffnet wird, wird die Hatzperschule aufgegeben. Die Bürger-Bewegung Haarzopf will sich dafür einsetzen, dass auf dem Gelände Möglichkeiten für seniorengerechtes Wohnen geschaffen werden.

Die gemeinsame Grundschule für alle Haarzopfer Schüler, das „Haus des Lernens“ an der Raadter Straße, soll bis Sommer 2014 realisiert sein. Dann wird die Hatzperschule aufgegeben. Was mit dem Gelände an der Hatzper Straße 186 geschieht, ist noch offen. Die Bürger-Bewegung Haarzopf (BBH) wünscht sich dort seniorengerechtes Wohnen, zum Beispiel in Form von Senioren-WGs, oder ein Mehrgenerationenhaus.

Keine weiteren Flächen in Haarzopf versiegeln, kein weiterer Discounter mit Parkplätzen, keine neuen Einfamilienhäuser im Schuhkarton-Format - das sind die Forderungen der BBH. „Viele Menschen, die lange in Haarzopf leben, wollen sich im Alter kleiner setzen, brauchen kein Haus oder keine große Wohnung mehr. Viele möchten aber im Stadtteil bleiben, weil hier ihr soziales Umfeld ist, sie in Vereinen oder Gemeinden aktiv sind“, sagt Dietmar Matzke von der BBH.

Um zu verhindern, dass diese Senioren zu Kindern oder Enkeln in andere Städte umzögen, sollte man ihnen seniorengerechte Wohnmöglichkeiten in Haarzopf anbieten, so Matzke. Ein weiterer Vorteil: Wenn die Senioren ihre Häuser verließen, könnten dort wieder Familien einziehen. So könne man vorhandene Substanz nutzen statt neu zu bauen. „Man muss nicht immer sofort die Abrissbirne schwingen“, erklärt Felix Brockerhoff von der BBH. Vielleicht könne man ja den alten Teil der Hatzperschule umbauen, die vorhandenen Gemeinschaftsräume weiter nutzen, die neueren Gebäude abreißen und durch kleinteilige Wohnbebauung ersetzen, ergänzt Architekt Thomas Milbach, ebenfalls in der BBH aktiv. Platz für ein solches Projekt biete das über 7000 Quadratmeter große Gelände.

Die BBH hofft, dass in den Osterferien die Container auf dem Hof der Hatzperschule aufgestellt werden, die dann zu Beginn des neuen Schuljahres den Kindern der Raadter Schule für zwei Jahre als Übergangsquartier dienen sollen, solange die Bauarbeiten für das „Haus des Lernens“ an der Raadter Straße dauern. „Die Container sollten frühzeitig stehen, da sie noch versiegelt werden müssen. Dadurch entstehen Dämpfe, die erst mal ausdunsten müssen, bevor die Kinder einziehen“, erklärt Felix Brockerhoff.

Er plädiert dafür, sich jetzt schon ernsthaft Gedanken über den Standort Hatzper Straße zu machen: „Noch sind gut zwei Jahre Zeit, bis die Schule im Sommer 2014 aufgegeben wird, Zeit genug für die Planung also.“

Dietmar Matzke hat nach eigener Aussage schon mit diversen Vertretern aus Politik und Verwaltung über die Ideen der BBH zum seniorengerechten Wohnen gesprochen und positive Resonanz erhalten. „Auch beim Allbau hat man sich durchaus interessiert gezeigt“, hofft Matzke auf einen Investor, der ein solches Vorhaben realisieren könnte.

„Wir stehen der Idee im Prinzip offen gegenüber. Aber man muss sehen, was dort möglich ist, ob sich das Gebäude für seniorengerechtes Wohnen eignet“, erklärt Planungsdezernent Hans-Jürgen Best. Noch gebe es keine Überlegungen für das Gelände. Barrierefreies Wohnen sei aber eine von mehreren Möglichkeiten, die auch anderen Bürgern zugute käme. „Manche Dinge hat man verbal, aber nicht real im Griff“, plädiert Best dafür, sich die Voraussetzungen vor Ort genau anzusehen. Zu prüfen sei, ob man die hohen Räume entsprechend umbauen könne und sich das Gebäude unter wärme- und energietechnischen Gesichtspunkten eigne. Manchmal sei ein Abriss schlauer, gibt Best zu bedenken.