Holsterhausen. . Der Bebauungsplanentwurf für das Gelände des ehemaligen Berufskollegs Holsterhausen liegt endlich vor und wird am 22. März in der Bezirksvertretung III diskutiert. Das Konzept sieht Wohnen, Einzelhandel, Büros und Praxen, Parkplätze und Grünflächen vor.

In Sachen Berufskolleg-Gelände gibt es endlich gute Nachrichten: Das Amt für Stadtplanung und Bauordnung hat den Bebauungsplanentwurf für das Areal vorgelegt. Die Bezirksvertretung III wird darüber am 22. März beraten, bevor der Planungsausschuss am 19. April entscheiden soll. Der Entwurf sieht eine Mischung aus Wohnen, Einzelhandel, Büros und Praxen sowie Parkplätzen vor.

Seit das Berufskolleg zum Schuljahresende 2009 sein Domizil an der Holsterhauser/Rubens-/Cranachstraße verlassen und in den Bildungspark gezogen ist, verrotten die schadstoffbelasteten Gebäude und das Gelände verwahrlost immer mehr. Ein Ärgernis für die Holsterhauser, die den Wegzug der Schule ohnehin sehr bedauerten, entzog er doch dem Stadtteil Leben und Kaufkraft.

Dementsprechend erleichtert zeigt sich Rainer Pflugrad, SPD-Fraktionsvorsitzender in der für Holsterhausen zuständigen Bezirksvertretung III, dass es jetzt weiter geht. Der Entwurf, den „Koschany + Zimmer Architekten“ zusammen mit dem möglichen Investor Allbau erarbeitet haben, sei durchaus gelungen und entspreche den Vorstellungen der Sozialdemokraten. „Wir haben immer einen Mix aus Grün, Wohnen und Gewerbe gefordert. Ein reiner Park wäre unrealistisch, denn das Ganze muss sich für den Investor ja irgendwie lohnen“, sagt Pflugrad. Grün sei wichtig, doch durch die Nähe zu Gruga und Mühlbachtal, aber auch durch die zahlreichen grünen Innenhöfe - charakteristisch für Holsterhausen - sei eine reine Grünfläche nicht unbedingt erforderlich.

Von der Gesamtfläche sollten nur 50 Prozent bebaut werden, so dass immer noch eine größere Grünfläche bleibe, die auch der Öffentlichkeit zugänglich sein solle. Pflugrad freut sich, dass der Bolzplatz an der Cranachstraße erhalten bleiben und neu gestaltet werden soll. „Uns ist wichtig, dass der schöne alte Baumbestand erhalten bleibt und kein Discounter auf das Gelände zieht“, so der Sozialdemokrat. Pflugrad sieht im Gegensatz zu vielen Skeptikern durch die Ansiedlung eines großen Einzelhändlers keine Gefahr für die Gemarkenstraße. Im Gegenteil: „Wenn die Leute erst mal zum Einkaufen hier sind, erledigen sie sicherlich auch noch etwas anderes in Holsterhausen“, ist er überzeugt. Möglicherweise werde sich Edeka auf dem Berufskolleg-Gelände ansiedeln und ein ähnlich umfangreiches Sortiment wie in der Neuen Mitte Haarzopf anbieten. Der Bedarf an einer gehobenen Produktpalette sei durchaus vorhanden, denn bisher führen viele Holsterhauser offenbar zum Einkaufen nach Haarzopf.

„Edeka an der Menzelstraße wird wohl schließen. Es gibt Gerüchte, dass dort ein Drogerie-Markt einziehen könnte“, hat Pflugrad gehört. Der Edeka-Markt an der Gemarkenstraße solle dagegen bleiben und modernisiert werden. Die Neuansiedlung eines Discounters wie Aldi sei auch deshalb nicht erforderlich, weil eben dieser ja an der Keplerstraße sein Geschäft umbauen und deutlich vergrößern wolle.

Pflugrad hofft, dass auch Ärzte und Rechtsanwälte, die sich auf dem Berufskolleg-Gelände ansiedeln sollen, Kundschaft nach Holsterhausen ziehen und für eine Belebung des Stadtteils sorgen. „Offenbar interessiert sich auch das Klinikum für Räume für Verwaltung oder Behandlung auf dem Areal, was ja schon wegen der räumlichen Nähe Sinn macht“, so Pflugrad. Wichtig sei, dass es endlich losgehe. „Das Ganze ist schon lang genug verzögert worden.“ Das Bauvolumen für den gesamten Komplex soll bei rund 25 Millionen Euro liegen, noch nicht eingerechnet die rund drei Millionen Euro, die der Abriss der alten Gebäude kosten soll.