Essener Süden. Der Jahresbericht zum gemeinsamen Streifendienst von Polizei und Ordnungsamt wurde unter anderem in der Bezirksvertretung II vorgestellt.

Die Zahl der Verstöße im vergangenen Jahr 2008 ist im Vergleich zu 2007 um 648 auf insgesamt 3970 gestiegen.

Vor allem unerlaubte Abfallbeseitigungen und Verkehrsverstöße beschäftigten die Ordnungshüter. Aber auch Lärmbelästigungen, Alkoholverzehr auf Spielplätzen und Fehler bei der Hundeführung mussten geahndet werden. In 65 Fällen mussten die Beamten gegen Menschen vorgehen, die ihre Notdurft in der Öffentlichkeit verrichteten. In 66 Fällen lag ein „nicht bestimmungsgemäßer Gebrauch von Sitzbänken" vor.

Gestiegen ist auch die Zahl von sogenannten „Gefahrenabwehrmaßnahmen". In 170 Fällen wurden Sachen durchsucht (Vergleich 2007: 96), in 186 wurden Personen durchsucht (2007: 82). Die Zahl der Menschen, die in Gewahrsam genommen wurden, sank im Vergleich zum Vorjahr jedoch von 25 auf 16. Insgesamt wurden im Rahmen des Streifendienstes 838 Haftbefehle ausgesprochen (2007: 741). Die Zahl der Festnahmen lag bei 79, also sechs mehr als im Vorjahr.

Im Bezirk II ging es im Vergleich zu anderen Gebieten erwartungsgemäß ruhig zu. An der Rüttenscheider Straße und im Bereich der Christinenstraße mussten die Ordnungshüter gegen Alkoholverzehr und freilaufende Hunde vorgehen. An Isenbergstraße und Rosastraße wurden Tauben unerlaubt gefüttert. In Stadtwald wurde gegen das Landesforstgesetz verstoßen. Dort wurden Tiere wiederholt durch freilaufende Hunde gestört. Am Stadtwaldplatz wurde gegen Sachbeschädigungen durch Skater und die Anwesenheit von so titulierten „Nichtsesshaften" vorgegangen.

In anderen Stadtteilen waren die registrierten Fälle schwerwiegender, manchmal auch kurios. In Holsterhausen registrierten die Beamten Drogenkonsum sowie „Prostitution im Sperrbezirk". In Katernberg wurde notiert: „Sinti und Roma versperren Straße". Auch gegen das „Grillen in Waldnähe", Sex in der Öffentlichkeit und das Schlafen an Bushaltestellen wurde rigoros vorgegangen. In Heidhausen wurden Maßnahmen gegen randalierende Jugendliche getroffen, in Fischlaken reichten schon „Treffen von Jugendlichen" für ein Einschreiten des Streifendienstes aus.

Doch auch vor dem Bezirk II macht die „Kriminalität” keinen Halt: Zwei Mal wurde eine „Belästigung durch Bewegungsspiele" registriert. Wie ein solcher Fall geahndet wird, ging aus dem Verwaltungsbericht allerdings nicht hervor. Die Bezirksvertretung II nahm den Bericht zum Streifendienst einstimmig zur Kenntnis. Die CDU-Fraktion sprach sich für eine Verstärkung der Doppelstreifen aus.

Heidi von Münchhausen regte an, gegen die Treffen von Obdachlosen, insbesondere auf der Rüttenscheider Straße, vorzugehen. Dies sei wünschenswert, um das Ortsbild zu verbessern und um Müttern mit Kindern dort einen problemlosen Aufenthalt zu ermöglichen.