Holsterhausen/Bredeney. . Ulla Garde und Angelika Tanzberger bieten Behandlungen und Seminare in der japanischen Heilkunst Jin Shin Jyutsu an, die die Energieströme im Körper harmonisiert.

Sich selbst helfen oder sich sogar heilen zu können - welch verlockende Vorstellung. Die Jin-Shin-Jyutsu-Praktikerinnen Ulla Garde (55) und Angelika Tanzberger (42) haben die sehr alte und Anfang des 20. Jahrhunderts wiederentdeckte japanische Heilmethode für sich erprobt - und wollen auch andere Menschen dafür begeistern. Jin Shin Jyutsu bedeutet, sich selbst kennenzulernen, um sich selbst zu helfen.

Ulla Garde kam eher zufällig zum Jin Shin Jyutsu, durch eine Praktikerin, die sie bei ihrem Arzt kennenlernte. Sie habe ihr die Hände auf Nacken und Leisten gelegt. „Und das war sehr angenehm. Für die Erfahrung bin ich äußerst dankbar. Sie hat mein ganzes Leben verändert“, sagt die Holsterhauserin, die ihren Beruf als Lehrerin aufgab und sich jetzt nur noch der Heilmethode widmet.

Angelika Tanzberger lernte Jin Shin Jyutsu schon vor elf Jahren kennen. Seit ihrer Kindheit litt die Bredeneyer Heilpraktikerin unter Rückenschmerzen, lief von Arzt zu Arzt, vom Orthopäden zum Chiropraktiker, wurde schon früh vor Bandscheibenvorfällen gewarnt. Ein Buch brachte sie dazu, in einem Seminar das japanische Heilströmen, wie Jin Shin Jyutsu auch umschrieben wird, zu erlernen. „Für mich war das ein Schlüsselerlebnis. Ich konnte mich endlich aus der frustrierenden Abhängigkeit von anderen lösen und mir selbst helfen“, erinnert sich Tanzberger. Nicht nur durch die Linderung ihrer Rückenbeschwerden, sondern vor allem durch die neue Unabhängigkeit habe sie deutlich an Lebensqualität gewonnen.

„Das Tolle ist, dass das Heilströmen durch einfaches, sanftes Handauflegen funktioniert, sowohl bei sich selbst, als auch bei anderen“, sagt Ulla Garde. In jeder freien Minute, an der Bushaltestelle, in der Schlange an der Supermarktkasse, im Stau - die eigenen Hände habe man immer dabei und könne durch Umfassen und Halten das Wohlbefinden beeinflussen. Jeder Finger stehe für bestimmte Körperstellen und Organe. Beim Jin Shin Jyutsu gehe man davon aus, dass die Energie durch Bahnen im Körper fließe. Oft behinderten Blockaden, verursacht zum Beispiel durch Stress, den Energiefluss. Durch leichtes Drücken könnten diese Blockaden gelöst werden. Besonders geeignet dafür seien 26 Punkte des Körpers, die sogenannten „Energieschlösser“.

„Wir können natürlich keine schweren Krankheiten wie Krebs heilen, aber wenn man sich insgesamt entspannter und besser fühlt, achtsam mit sich umgeht, wirken auch Medikamente oft besser, ihre Nebenwirkungen sind weniger gravierend, die Heilungschancen steigen“, sagt Ulla Garde. Sie selbst sei früher viel häufiger krank gewesen.

In ihrem Haus in Holsterhausen hat Ulla Garde unterm Dach einen in warmen Farben gestalteten „Wohlfühlraum“ eingerichtet, wo sie Anwendungen, aber auch Seminare für drei bis fünf Personen durchführt. Nicht verwunderlich: 90 Prozent der Teilnehmer sind Frauen. „In Amerika werden sogar Krankenschwestern im Jin Shin Jyutsu ausgebildet, weil dort die Wirksamkeit der Methode schon viel bekannter ist“, erläutert Garde. Beide Praktikerinnen sehen die japanische Behandlungsmethode nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zur Schulmedizin und zu naturheilkundlichen Verfahren.