Holsterhausen. . Der Bürgerbund Holsterhausen setzt sich für die Entwicklung des Stadtteils ein und bringt die Bürger bei kulturellen Veranstaltungen zusammen.

Holsterhausen ist nicht Rüttenscheid - und will es auch gar nicht sein. Aber Holsterhausen hat Einiges zu bieten, davon sind die Mitglieder des Bürgerbundes Holsterhausen überzeugt. Seit 2004, seit Norbert Küpper, Holsterhauser aus Überzeugung, den Bürgerbund ins Leben rief, kümmert sich der Verein um das kulturelle Leben im Stadtteil. „Wir blicken nach vorn und setzen uns für die Entwicklung Holsterhausens ein“, erklärt Berthold Löbbert, aktueller Vorsitzender des Bürgerbundes.

Rund 200 Mitglieder hat der Verein heute. „Wir streben die 400 an“, schmunzelt Gründer und Ehrenvorsitzender Norbert Küpper, wohl wissend, dass dieses Ziel nicht ganz realistisch ist. „Es ist wie bei vielen anderen Vereinen: Junge Mitglieder sind sehr erwünscht. Aber da liegen die Interessen wohl oft anders“, sagt Schatzmeister Werner Ernst, der für die CDU in der Bezirksvertretung III sitzt.

„Uns fehlt in Holsterhausen ein Bürgerhaus“, betont Norbert Küpper, der die Hoffnung noch nicht aufgeben hat, dass ein solches auf dem Gelände des ehemaligen Berufskollegs entstehen könnte. Den Veranstaltungssaal, der in der aufgegebenen Kirche St. Stephanus entsteht, hält Küpper für „zu wenig zentral gelegen“. Er wünscht sich einen Treffpunkt im Stadtteil-Zentrum, idealerweise an der Gemarkenstraße. „Aber der Umbau von St. Stephanus durch die Heimstatt Engelbert ist immerhin ein Anfang“, betont Werner Ernst.

In Sachen Stadtteilentwicklung dürfe man nicht nur die Gemarkenstraße im Blick haben. Auch die Holsterhauser Straße müsse mehr in den Mittelpunkt gerückt werden. Für wünschenswert halten die Mitglieder des Bürgerbundes auch eine wie auch immer geartete Installation an den „Eingängen“ nach Holsterhausen, also beispielsweise an der Keplerstraße, am Gemar-Haus und an der Margarethenbrücke über die Sommerburgstraße.

Die Tatsache, dass Holsterhausen ein relativ überalterter Stadtteil sei, müsse man nicht nur negativ sehen, sagt Werner Ernst. Er appelliert an die Hausbesitzer und Geschäftsleute, sich auf Senioren als Mieter und Kunden - auch durch bauliche Veränderungen - einzustellen und ihre Wohnungen und Läden seniorengerecht zu gestalten. „Durch das Klinikum, wo etliche jüngere Menschen arbeiten, gibt es aber dennoch eine altersmäßige Durchmischung“, ergänzt Berthold Löbbert. Man müsse deshalb immer wieder überprüfen, was im Stadtteil benötigt werde und dürfe auch den Freizeitbereich nicht außer Acht lassen.

Neujahrsfest

Beim Bürgerbund laufen bereits die Vorbereitungen für die erste Veranstaltung des Jahres 2012 auf Hochtouren. Am Freitag, 13. Januar, steigt ab 19 Uhr das Neujahrsfest im Melanchthon-Gemeindezentrum an der Melanchthonstraße. Zu Gast sind der Schauspieler und Parodist „Der Obel“, die Geigerin Judith Borbonus und der Pianist Dominik Gerhard. Musikalisch führt Klaus Aldorf durch den Abend. Karten kosten 29 Euro inklusive Buffet und Tombola und sind unter 8 56 72 93 erhältlich.

Höhepunkt der Aktivitäten des Bürgerbundes wird das vierte Holsterhauser Musikfest sein, das am Sonntag, 1. Juli, in der Kirche St. Mariä Empfängnis an der Gemarkenstraße über die Bühne geht. „Das Musikfest ist von Anfang an sehr gut angenommen worden. Die Holsterhauser sind für ihre Sangeslust bekannt und da lag es nahe, eine Veranstaltung zu organisieren, bei der sich die acht Chöre und zwei Orchester des Stadtteils präsentieren können“, berichtet Löbbert.

Gut besucht werde auch der jährliche „Dönekes-Abend“, bei dem Gespräche und Geschichten aus dem alten Holsterhausen im Mittelpunkt stehen. Die Runde trifft sich am Dienstag, 24. April, 19 Uhr, im Otto-Hue-Haus an der Barthel-Bruyn-Straße 46. Nicht nur für Erwachsene ist die Lesung von Regina Schymiczek interessant, die aus ihrem Buch „Hildegundis und die Kinderkrone“ am Dienstag, 20. März, 19 Uhr, ebenfalls im Otto-Hue-Haus, vorliest und den Zuhörern die Beziehungen und Intrigen im früheren Essen nahebringt.