Holsterhausen. .
Mit den Medien ist heute jeder konfrontiert. In unserer schnelllebigen Zeit wollen alle umfassend informiert sein. Doch wie funktionieren Medien eigentlich? Diese Frage beantworteten Schüler der Bardelebenschule in Holsterhausen während eines Projekts im Selbstversuch.
Eine Woche lang schauten 15 Grundschüler hinter die Kulissen des Radios, übten sich selbst als Radioreporter. Für ihren Beitrag über das Hundertwasserhaus in der Gruga erhielten sie nun sogar eine Auszeichnung und belegten bei der Verleihung des Bürgermedienpreises in Recklinghausen den zweiten Platz. Dieser Preis wird von der Landesanstalt für Medien (LfM) NRW vergeben.
Wie aufwändig journalistische Arbeit sein kann und welche Mühe es macht, ausreichend Informationen zu erhalten, zu verarbeiten und am Ende auch in geeigneter Form an den Konsumenten – in diesem Fall an den Radiohörer – zu bringen, erfuhren die Kinder dank der Hilfe von „Medientrainer“ Frank Hartung.
Unter der fachmännischen Anleitung des Gründers des sogenannten Medienkompetenz-Centers Ruhr an der Universität Duisburg-Essen erlernten die Schüler den Umgang mit einem Aufnahmegerät, versuchten sich mit Erfolg im digitalen Schneiden der Beiträge am Computer und bereiteten sich auf ihre ersten Pressetermine vor.
Besonders aufregend war der gemeinsame Besuch im Studio von 102.2 Radio Essen, wo etliche Beiträge im Bürgerfunk ausgestrahlt werden. Den Kontakt zu dem Journalisten und Radiomann Frank Hartung hatte Lehrerin Svenja Petersen hergestellt, die das Projekt gemeinsam mit Hartungs Mitarbeiterin Laura Dahm, Studentin an der Uni Duisburg-Essen, begleitete.
Hartung, der als Dozent an der Essener Uni, aber auch an der Media-Design-Hochschule in Düsseldorf arbeitet, war von der Leistung seiner jungen, wissbegierigen Schützlinge begeistert. „Deshalb habe ich ihren Beitrag in Absprache mit der Schulleitung auch beim Wettbewerb angemeldet“, erklärt Hartung.
Für die Konkurrenz des Jahres 2010 kam das Projektende zwar zu spät, doch in diesem Jahr hat es geklappt – mit durchschlagendem Erfolg, wie die gute Platzierung beweist. „Radio ist Kino für den Kopf“, sagt Hartung. „Die Sprache sorgt für eigene Bilder im Kopf der Hörer.“ Und genau dies sei den Nachwuchs-Journalisten der Bardelebenschule in einem besonderen Maße gelungen. Dieser Meinung war nicht nur die hochkarätige Jury, sondern auch Dr. Jürgen Brautmeier. Der LfM-Direktor überreichte beim Festakt im Ruhrfestspielhaus neben einer Urkunde auch einen Scheck über 250 Euro. Das erste Honorar für die Jung-Reporter.