Südviertel. Zehn Parkhüter sollen im Auftrag der Stadt die vorzeigbarsten Grünanlagen in Schuss halten. Ralf Bradtka ist seit Januar im Stadtgarten und den Innenstadtparks unterwegs.

Seine Erfahrungen fasst er so zusammen: „50 Prozent der Parkbenutzer sind vernünftig und einsichtig.” Pause, Kopfschütteln: „ Aber manchen Leuten kann man nicht mehr helfen.”

Seit 2003 ist die 73 000 Quadratmeter große grüne Lunge zwischen Aalto, Philharmonie und Herrhausen-Haus gründlich umgemodelt und aufgehübscht worden. Die Wege wurden neu geführt, eingefasst und beschichtet. Entlang des Teiches haben die Landschaftsgärtner die Uferböschungen abgeflacht, von Gebüsch befreit und neu bepflanzt. Der Teich selbst wurde im vergangenen Jahr mit Bagger-Booten vom Schlamm befreit, seit März wölbt sich die lange tröpfelnde Wasserfontäne endlich wieder majestätisch über das Wasser.

Den Park in diesem Zustand zu halten, ist harte Arbeit. „Die Hauptprobleme auf jeder öffentlichen Grünfläche sind Müll, Hundekot und Lärm”, sagt Johannes Oppenberg, Abteilungsleiter Grünflächen bei Grün und Gruga. „Und in einem so intensiv genutzten Park wie diesem fallen die Probleme noch massiver aus”, sagt Armin Stähler, bei Grün und Gruga unter anderem für den Stadtgarten zuständig. An sonnigen Wochenenden stürmen Familien und Paare den Park - und fast alle wollen sie grillen. „Sollen sie ja auch”, sagt Oppenberg. „So lange sie ihren Müll wegräumen und ihre Grills nicht den Rasen versengen.” Einsatz für Ralf Bradtka.

Er ist zu wechselnden Zeiten im Park unterwegs und spricht die Nutzer an. Informiert über die Parkregeln und bittet um Einhaltung. Inzwischen kennt er seine Pappenheimer - und sie kennen ihn. „Wenn die mich sehen, leinen die sofort ihre Hunde an.” Auf diesen Effekt setzt die Stadt: Bradtka soll reden . „Wir wollen keine Parkwächter alten Stils”, sagt Oppenberg. „Wir wollen mit den Bürgern ins Gespräch kommen.”

Wenn Reden nicht mehr reicht, zückt Bradtka sein Diensthandy und fordert die Kollegen von der Ordnungsbehörde an. Oder, wenn's noch härter kommt, die Polizei. Die hat den Stadtgarten auch selbst schon auf dem Schirm. Inspektionsleiter Friedrich Koch lässt seine Leute dort regelmäßig Streife fahren und hat dort auch schon ausufernde abendliche Gelage auflösen lassen.

Bleibt das Müllproblem. Dem rücken die Entsorgungsbetriebe und Grün und Gruga mit vereinten Kräften zuleibe. „Inzwischen wird hier jeden Tag saubergemacht”, so Stähler. „Montags, mittwochs und freitags kommt die EBE, dienstags und donnerstags kommen unsere Leute. Wir denken darüber nach, auch samstags zu säubern.” Auch technisch haben sie aufgerüstet: mit einem unterirdischen Container, der einen Kubikmeter Müll schlucken kann und von dem nur der Stutzen aus der Erde ragt. Vorteil: Weder Elstern noch Pfandjäger können den Müll durchwühlen.