Rüttenscheid. . Der im Mai neu gegründete Verein Kreative Klasse hatte im Rahmen des Festivals „Extraklasse“ zum Designer-Markt „Rüunion“ an die Witteringstraße eingeladen.
„Die Kreative Klasse lebt - jetzt erst recht!“ Dieses Signal sendeten die Organisatoren vom Verein Kreative Klasse unter anderem mit ihrem Design-Markt „Rüunion“. Nachdem sich der Verein im Mai auf Initiative des Architekten-Büros Koschany und Zimmer gegründet hatte, fand jetzt das Festival „Extraklasse“ mit zahlreichen Veranstaltungen aus den Bereichen Design, Kunst und Kreatives statt. Mittendrin im wahrsten Sinne des Wortes „Rüunion“, mitten in Rüttenscheid, mitten im Wohngebiet auf einem Hinterhof an der Witteringstraße, inhaltlich irgendwo zwischen Verkaufsbasar, Ausstellung, Ideenbörse, Treffpunkt mit Musik und Imbissständen angesiedelt.
Mit 13 Ständen von Kreativen aus dem Ruhrgebiet - Schmuck, Fotografien, Kindersachen, Kleidung und Accessoires - eher im Bereich „klein, aber fein“ anzusiedeln, war „Rüunion“ auf jeden Fall Ausdruck des Willens, die Kreative Klasse weiterleben zu lassen. „Früher wurden die Veranstaltungen organisiert, jetzt müssen die Leute es selbst in die Hand nehmen“, erklärt Judith Haselroth, Vorsitzende des Vereins Kreative Klasse und Inhaberin der „Wohngemeinschaft“ an der Annastraße, wo sie von Kleidung über Möbel bis hin zu Postkarten Unikate und originelle Dinge verkauft. „Ich führe von dem einen Möbeldesigner dieses Stück und von der anderen Schmuckdesignerin jenes, aber die meisten haben ja viel mehr zu bieten, was sie hier im Rahmen von ,Rüunion’ präsentieren können“, erklärt Judith Haselroth.
Der Verein Kreative Klasse hat derzeit rund 50 Mitglieder, darunter Kreative, aber auch Partner aus der Wirtschaft. Die Verwaltungsarbeit wird vom Büro an der Witteringstraße 26 aus koordiniert. Die Veranstaltung „Rüunion“ fand bereits zum dritten Mal statt, allerdings habe sich die Form inzwischen geändert, sagt Judith Haselroth.
„Durch die Organisation der ,Extraklasse’ konnten wir in relativ kurzer Zeit ziemlich viel Erfahrungen sammeln“, sagt Alexander Steuer, Rechtsanwalt und Vorstandsmitglied der Kreativen Klasse. Er selbst sei ein gutes Beispiel, wie man von den Synergieeffekten profitieren könne, die die Kreative Klasse erzeuge. Gemeinsam mit Michael Göke, der sich als Designer auf das Erscheinungsbild von Firmen spezialisiert hat und zum Bespiel Beschilderungslösungen für Krankenhäuser erstellt, nutzt er Räumlichkeiten an der Witteringstraße. „Wir haben schon getrennte Bereiche, nutzen aber einige Räume gemeinsam“, sagt Göke. Beide arbeiten auch inhaltlich zusammen, widmen sich der gestalterischen und rechtlichen Seite eines Themas.
Für die Kreative Klasse soll es auf jeden Fall weitergehen, so die Vorsitzende Judith Haselroth. Durch den Verein gebe es Strukturen und Ansprechpartner. „Wir werden uns schon in Kürze zusammensetzen, um zu überlegen, was wir im nächsten Jahr machen wollen“, sagt Haselroth. So stelle man sicher, dass die Ideen und Ansätze, die unter anderem im Kulturhauptstadtjahr 2010 entstanden seien, fortbestehen könnten.