Rüttenscheid. . Damit sich die Rüttenscheider Straße im Frühjahr wieder in ein Blütenmeer verwandeln kann, müssen im Herbst abgestorbene Bäume und Fehlfarben gefällt und durch neue ersetzt werden.
Jedes Frühjahr ist es ein beeindruckendes Schauspiel, wenn erst die rosa, dann die weiß blühenden Kirschbäume die Rüttenscheider Straße in ein Blütenmeer verwandeln. Doch wer im Frühling unter Blüten wandeln will, muss im Herbst etwas dafür tun, das heißt fällen und neu pflanzen. Und genau genommen fangen die Planungen schon ein Jahr vorher an. „Bei über 200 Bäumen muss man einiges dafür tun“, weiß Rolf Krane, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Rüttenscheid (IGR), aus Erfahrung. Abgestorbene, aber auch weiß blühende Bäume in der rosa Allee und umgekehrt stören den harmonischen Gesamteindruck. Das Problem: Oft stellt sich bei neu gepflanzten Bäumen erst bei der ersten Blüte heraus, wie sie blühen.
Also geht Krane im Frühjahr die Allee ab, notiert detailliert, wo sich Fehlfarben befinden, welche Bäume abgestorben oder angeschlagen sind. In enger Kooperation mit Grün und Gruga wird dann festgelegt, welche Bäume weichen müssen. Die nächste Fällaktion soll im Oktober starten, für November sind die Neupflanzungen geplant. Wenn sich das Rechnungsprüfungsamt mit der Aktion beschäftigt hat, werde es genaue Termine geben.
Ausgetauscht werden vor allem neu gepflanzte Bäume. „Wir lassen keine Fehlfarben entfernen, wenn es sich um alte, prachtvoll blühende Bäume handelt“, sagt Krane. Aber bei den Neupflanzungen gebe es vielfach eine Gewährleistungspflicht der ausführenden Firma. „Die Firma muss sich ein bis zwei Jahre um die Bäume zu kümmern, bis sie richtig angegangen sind. Dazu gehört auch regelmäßiges Gießen“, erklärt Krane.
Der IGR-Chef hat aktuell zehn abgestorbene und vier bis fünf angeschlagene Bäume notiert, davon etwa die Hälfte neue, die unter die Gewährleistung fallen könnten. Das könne auch für die vier neuen Bäume unter den insgesamt zwölf Fehlfarben gelten. „Man kann sogar die Blütezeiten über die Sorte genau festlegen“, geht Krane noch weiter.
Dass die Baumarbeiten zügig über die Bühne gehen, ist auch deshalb wichtig, weil die Vorbereitungen für die Winterbeleuchtung an der Rü bereits auf Hochtouren laufen. „Wir würden uns freuen, wenn sich noch mehr Anlieger beteiligen und den Kirschbaum vor ihrer Haustür beleuchten würden“, appelliert Krane an die Rüttenscheider, die Einkaufsstraße in der dunklen Jahreszeit stimmungsvoller zu gestalten. Bisher seien rund 25 Bäume mit Lichterketten bestückt. Zu wenig, findet der IGR-Vorsitzende. Die Beleuchtung brenne rund drei Monate und koste je nach Baumgröße einmalig 200 bis 400 Euro.
„Das Ganze hält bis zu sechs Jahre. Es können sich auch mehrere Parteien für einen Baum zusammentun. Die IGR subventioniert die Montage, zahlt Strom und Reparatur“, betont Krane, der den Werbeeffekt für Rüttenscheid und die einzelnen Geschäftsleute oder Gastronomen für immens hält. Gerade die Wirte ließen die Lichter oft das ganze Jahr brennen. Da es keine finanzielle Unterstützung von Stadt oder Politik gebe, seien die freiwilligen Beiträge der Anlieger wichtig. Rund 50 Prozent der Kosten für die Winterbeleuchtung würden aus dem Rü-Fest-Erlös bezahlt.