Rüttenscheid. Drei kleine Mini-Raddampfer aus gelbem und blauem Plastik stehen am Rand des Nichtschwimmerbeckens. Zahlreiche Kinder unterschiedlichen Alters drängen sich um die anscheinend heißbegehrten Boote.
Die Vorläufe zum Finale der Power Paddler WM neigen sich mit der Veranstaltung im Rüttenscheider Schwimmzentrum dem Ende zu.
Nach acht spannenden Vorläufen standen die 16 Finalisten fest. „Wir hatten viele interessierte Kinder und alle hatten einen Riesenspaß mit den Booten“, weiß Badbetriebsleiter Christian Radloff (47).
Die Power Paddler WM ist ein Rennen mit Mini-Raddampfern für Kinder, die maximal 50 Kilogramm auf die Waage bringen. Die Vorläufe zu diesem Wettkampf fanden während der letzten Wochen in den Essener Schwimmbädern sowie im Revierpark Nienhausen statt. Bei den diversen Veranstaltungen konnten sich jeweils die beiden besten Paddler für das Finale im Grugabad qualifizieren.
Initiiert und organisiert wurde der Wettkampf durch Timm Schröder von ritterfun.de und den Essener Sport- und Bäder-Betrieben. Der Startschuss für das erste Power-Paddler-Boot erfolgte vor knapp drei Jahren und erfreut sich seitdem immer größerer Beliebtheit. Der schnellste Paddler und somit Gewinner dieses Wettkampfes kann sich dann über vier Jahreskarten für den Moviepark freuen.
Das war Ansporn genug, fand Simon (8): „Als ich gesehen hab, dass man spontan an dem Wettkampf teilnehmen kann, habe ich mich gefreut und sofort in der langen Warteschlange angestellt.“ Mit angewinkelten Beinen und Armen, in einer leicht gebückten Haltung saß der Achtjährige im Boot. Seine Muskelkraft war gefragt. Dass er die Strecke von knapp 20 Metern als einer der Besten meisterte, hätte er nicht erwartet.
„Ich dachte bis zum Schluss, dass ich einer der lahmsten bin“, berichtet Simon, der sich über den unerwarteten Sieg freute. Mit 15,44 Sekunden setzte er sich gegen die anderen Teilnehmer durch und bekam somit die Chance, beim Finale am 26. Juli dabei zu sein. Und schon packte ihn der Ehrgeiz: „Wenn gleich eines der drei Boote frei wird, übe ich schon mal, um noch besser und schneller zu werden.“
Dass der Umgang mit den Mini-Raddampfern nicht ganz so einfach ist, erläuterte der Badbetriebsleiter ausführlich: An der Innenseite des Bootes seien zwei Kurbeln, die mit den Händen gedreht werden müssten. Dadurch rotierten die Schaufelräder am Außenrand und das Power-Paddler-Boot setze sich in Bewegung. „Den Mini-Raddampfer zu lenken, ist relativ schwierig. Es muss auf beiden Seiten die gleiche Kraft aufgewendet werden, damit es schnell und geradeaus fährt“, beschreibt Radloff das leichte Kunststoffgefährt. Da generell ein Arm stärker sei, bestehe die Gefahr, dass das Boot sich drehe.
Dieses Problem hatte Silvio-Gion (13) nicht. „Ich war der schnellste“, jubelte er über seine Bestzeit von 14,90 Sekunden. Er sei über den Sieg überrascht gewesen und hätte eigentlich nur aus Spaß an dem Wettkampf teilgenommen. „Ich habe sowas noch nie vorher gemacht und denke, dass ich einfach Glück hatte“, freut er sich. Er ist stolz und gespannt, was seine Eltern zu seinen Leistungen sagen werden.
Das Interesse an den Booten sei enorm groß gewesen, berichtet Radloff. „Der Vorlauf zum Finale im Power Paddeln wurde im Rahmen unseres Spielenachmittages veranstaltet. Dadurch konnten auch viele Kinder teilnehmen, die nichts von dem Wettkampf wussten.” Wenn auch nicht alle Kinder das Finale erreichten, so hätten sie auf jeden Fall einen erlebnisreichen und unvergesslichen Nachmittag mit viel Spaß gehabt.