Essen-Rüttenscheid. .

Seit zehn Jahren lebt der Musiker Mamadou Camara in Essen. Mit Trommelprojekten für Kinder und Jugendliche hat er sich hier einen Namen gemacht. Nun will er auch jungen Menschen aus seiner afrikanischen Heimatstadt Guinea helfen: Mit einem Benefizkonzert im Katakomben-Theater möchte er am Freitag, 30. Juli, genug Geld zusammentrommeln, um dort eine Ausbildungsstätte für den Beruf des Scheiders aufzubauen.

Zusammen mit einigen Musikerkollegen habe Camara zusammengesessen, um zu überlegen, wie man afrikanischen Kindern helfen könne. „Geld ist immer schnell weg“, betont er. „Besser ist es, etwas Praktisches zu machen.“ So entstand die Idee, Jugendlichen eine Ausbildungsmöglichkeit zu verschaffen. „Schneider ist ein gefragter Beruf in Afrika“, so Camara. Mit so einer Chance könnten sich die Jugendlichen eine Perspektive verschaffen.

Eine Örtlichkeit für das Projekt existiere bereits, so Camara. „Außerdem haben wir dank der Hilfe vieler Freunde 90 Nähmaschinen sammeln können“, freut sich der Musiker. Doch der Transport nach Afrika sei teuer.

„Einen Teil der Kosten hoffen wir durch die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit zu bekommen“, erläutert Camara. Der Rest soll in Form von Spenden und Eintrittsgeldern beim Benefizkonzert gesammelt werden.

So stehen ab 20 Uhr unterschiedliche Formationen auf der Bühne des Katakomben-Theaters im Girardet-Hauses, die nicht nur gemein haben, von Camara zu dessen „Freunden, Brüdern, Familie“ gezählt zu werden: Auch besitzen alle ein Faible für Weltmusik.

Culture Pool zum Beispiel: Die zwölfköpfige, mehrsprachige Band, die sich selbst als „kosmopolitischen Musikzirkus“ bezeichnet, kommt mit einem stilistisch grenzenlosen, rhythmusbetonten Stilmix daher, der zum Tanzen animieren soll.

In seiner Band „Sambakowski“ lässt der Essener Percussionist Thomas Kahle den Rhythmus Brasiliens auf die Bodenständigkeit des Ruhrgebiets treffen. Seit zwölf Jahren vermengen sie Samba und Funk aus Rio mit Reggae und Afro-Samba aus Salvador.

„Weltmusik aus dem Kohlenpott“ ist das Motto der Band „Der Vorstand“, die seit 15 Jahren mit musikalisch-kabarettistischen Live-Shows begeistern.

Natürlich spielt auch Mamadou Camara selbst: Zusammen mit Fatala Folikan & All Stars präsentiert er traditionelle Musik aus seiner Heimatstadt Guinea.

Das Benefizkonzert beginnt am Freitag, 30. Juli, um 20 Uhr im Katakomben-Theater im Girardet-Haus, Girardet-straße 2-38. Sämtliche Musiker treten ohne Gage auf: Stattdessen bitten sie um eine Spende für das Ausbildungsprojekt in Guinea. Karten und Reservierungen sind erbeten unter: 430 46 72.