Rüttenscheid. In knapp sechs Monaten startet das Kulturhauptstadtjahr. In Rüttenscheid ist man vorbereitet. So werden ab Ende Juli die ersten Exemplare des Kalenders „Rüttenscheid und Kulturnachbarn” erhältlich sein.
Vier Kreative hatten die Idee zu diesem Projekt vor anderthalb Jahren: „Wir wollten etwas zum Kulturhauptstadtjahr beitragen. Ein Buch schien uns zu umfangreich, so fiel die Wahl auf den Kalender”, blickt Petra Dinse zurück, die gemeinsam mit Julia Stoye dem Kalender mit einem ganz besonderen Design ein Gesicht gab. „Auslöser war, dass kein Rüttenscheider Projekt bei der Vergabe für das Kulturereignis berücksichtigt wurde”, beschreibt das „Kalender-Team” seine Motivation.
„Das ist der erste Rüttenscheider Kalender dieser Art. Und im Gegensatz zu den Kalendern in vielen anderen Stadtteilen zeigen wir keine historischen Aufnahmen, sondern aktuelle Fotos, die die Schönheiten Rüttenscheids abbilden”, ergänzt Heidi von Münchhausen, die seit 20 Jahren in Essen wohnt und inzwischen leidenschaftliche Rüttenscheiderin geworden ist. Auf ihren Streifzügen durch den Stadtteil hielt sie Straßen und Plätze, Menschen und Impressionen mit der Kamera fest und setzte die Besonderheiten des Stadtteils in Szene.
Unterstützt von den Designerinnen Petra Dinse und Julia Stoye schuf sie so ein stimmungsvolles, modernes Porträt des Stadtteils. „Ich glaube, wir zeigen selbst einigen Rüttenscheidern noch Ecken, die sie bisher nicht kannten”, schmunzelt Petra Dinse, die den Kalender mit ihren Kolleginnen auf dem Rü-Fest Mitte Juni an einem Stand erstmals der Öffentlichkeit vorstellte.
„Die ersten Reaktionen waren sehr positiv”, freut sich Petra Dinse, die ergänzend zum Kalender mit ihrer Kollegin einen „Sieben Tage Rü-Cocktail” im Internet unter www.ruettenscheid2010.de anbietet, in dem sie Tipps und Anregungen von Montag bis Sonntag auflistet, was man in Rüttenscheid so alles unternehmen kann. Und damit man auch alles findet, gibt's im Kalender einen Plan vom Zentrum Rüttenscheids, in dem die wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Stadtteils verzeichnet sind, so dass man sie im Rahmen eines Spaziergangs erlaufen kann.
Die doppelsinnigen, teils humorvollen Texte zu den einzelnen Fotos stammen aus der Feder von Wilfried Salus Bienek. „Wir haben solche Motive aus den Bereichen Kultur, Architektur, Gastronomie und Freizeitgestaltung gewählt, die wir selbst als Rüttenscheider gutfinden”, erklärt Heidi von Münchhausen, die bereits im Januar 2008 anfing, für den Kalender zu fotografieren. „Motive und Events sollten schließlich zu den Jahreszeiten passen”, berichtet sie von den umfangreichen Vorarbeiten. Ziel sei gewesen, auch nicht so bekannte Orte wie den etwas versteckt gelegenen Christinenpark in den Mittelpunkt zu stellen.
Hundertwasserhaus, Siechenkapelle, Folkwang-Museum, die rosa Kirschblüte entlang der Rüttenscheider Straße, Altenhof-Siedlung, Oldtimer-Ausfahrt, Grugapark, Aalto-Theater, Philharmonie, RWE-Turm, Messe, Markt, Weihnachtsleuchtung - an stimmungsvollen Motiven fehlt es nicht in Rüttenscheid.
„Wir freuen uns, wenn die erste Auflage verkauft ist und drucken gern weitere Exemplare”, sagt Petra Dinse. „Der Kalender ist sicherlich auch für Firmen interessant, die gegebenenfalls ihr Logo ergänzen und ihre Kunden damit beschenken können, oder für alte Rüttenscheider, die heute woanders leben, aber noch an ihrem Stadtteil hängen”, ist die Designerin überzeugt.