Rüttenscheid. Zum elften Mal hatten die Vereine und Institutionen, die sich in Rüttenscheid mit Kinder- und Jugendarbeit beschäftigen, zum Familienfest in den Christinenpark eingeladen.
Kritisch betrachtet sich die kleine Sofia im Spiegel. Dann breitet sich ein großes Lächeln auf ihrem Gesicht aus, das aussieht wie ein Schmetterling. Strahlend schaut die Fünfjährige ihre Mutter an, die ihr die bunten Linien ins Gesicht gemalt hat und nun noch einen letzten Strich nachbessert. Nebenan müht sich ein Vater ein ebenso perfektes Gesichtsbild zu kreieren. Das bunte Treiben, bei dem auch Eltern zu künstlerischen Leistungen angespornt werden, ist eine der Spielstationen beim Christinenparkfest, das bereits zum elften Mal stattfindet.
„Das Fest liegt uns sehr am Herzen, weil wir so die jungen Familien ansprechen können“, sagt Werner Settels, einer der Mitorganisatoren der Villa Rü. Die Idee dazu sei bei einer Stadtteilkonferenz entstanden. „Damals war der Park auch noch nicht so schön wie jetzt mit der Gastronomie“, erinnert sich Settels. Durch die Gastronomen und das Fest habe der Park erst an Attraktivität gewonnen. „Der Park ist nun ein richtiger Familientreffpunkt.“
Mittlerweile ist die Fest-Organisation eine eingespielte Sache. In den Kitas proben Jungen und Mädchen Lieder und Tänze ein, die sie dann auf der Bühne vorführen können. „Für Eltern und Großeltern ist das immer etwas ganz Besonderes, wenn sie ihre Kleinen auf der Bühne sehen“, weiß Werner Settels, der besonders stolz auf die kleine Moderatorin Paula ist. Sie führt nun schon zum zweiten Mal durch das Programm und hat viel Freude dabei. „Ich hatte schon ein bisschen Lampenfieber“, verrät die Zehnjährige. „Aber ich hab ja auch meine beiden Glücksbringer Bello und Leo dabei“, sagt sie und zeigt zwei kleine Stofftiere, die an ihrer Hose befestigt sind. Kurz darauf entschwindet sie bereits wieder Richtung Bühne, um das nächste Stück anzusagen.
Doch nicht nur das Bühnenprogramm kommt gut bei kleinen und großen Besuchern an. Auch die Spielkarten erfreuen sich großer Beliebtheit. „Wenn die Kinder alle Stationen durchhaben, können sie auf Schatzsuche gehen“, erklärt Werner Settels. Als Belohnung können sie dann im Sand versteckte Goldmünzen finden. „Das Konzept geht einfach auf“, betont der Sozialpädagoge. „Die Kinder führen etwas auf und die ganze Familie kommt.“
Dass die Besucher sichtlich Freude haben, ist auf den ersten Blick ersichtlich. Überall tollen Jungen und Mädchen herum, Eltern lassen sich eine Tasse Kaffee schmecken oder feuern ihre Kinder auf der Bühne an. So auch Natalie van Straaten, deren sechsjährige Tochter gerade mit ihren Freunden auf der Bühne das „Popellied“ singt. „Wir sind schon das sechste Mal und mittlerweile mit dem zweiten Kind dabei“, berichtet die stolze Mutter. „Die Kita Hotzenplotz ist wirklich eine Bereicherung für den Stadtteil, da sie so tolle Feste mitorganisiert.“
Zurück am Schminkstand überlegt Sofia gerade, wo sie als nächstes hingehen soll. „Es ist alles so toll“, verrät sie und schaut ihre Mutter an. „Das Fest ist wirklich mit viel Liebe organisiert“, betont Stefania Halbach. Die gebürtige Italienerin ist begeistert davon, dass solch ein Fest völlig uneigennützig für Kinder ausgerichtet wird. „Wir waren auch im letzten Jahr schon hier“, berichtet sie. „Aber in diesem Jahr gefällt es uns noch besser.“ Auch Werner Settels zieht ein positives Fazit: „Wir haben ein riesiges Glück mit dem Wetter“, freut er sich. „Und über den Tag hinweg sind es an die 2000 Besucher im Durchlauf. Das ist für so einen Park klasse.“