Rüttenscheid. . Die achte Oldtimer-Ausfahrt der Interessengemeinschaft Rüttenscheid steigt am Samstag, 7. Mai. Die „Tour de Rü“ führt dieses Mal ins Bergische Land.
Wenn Oldtimer-Besitzer aus Essen und Umgebung zu Werkzeug und Poliertuch greifen und ihre alten Schätzchen startklar machen, steht die „Tour de Rü“, die Oldtimer-Ausfahrt der Interessengemeinschaft Rüttenscheid (IGR) auf dem Programm. Die achte Auflage des irgendwie schon zum Klassiker gewordenen Ereignisses steigt am Samstag, 7. Mai. „Wir sind stolz, eine der ersten Ausfahrten des Frühlings zu veranstalten“, sagt Rolf Krane, IGR-Chef und Mitglied im Organisationsteam. Er freut sich, dass es erstmals eine Kooperation mit dem Deutschen Plakatmuseum gibt, das historische Plakate von Automobilen zur Verfügung stellt.
Nach so vielen Jahren sei es gar nicht einfach, den Teilnehmern noch eine neue, landschaftlich reizvolle Route zu bieten, findet Streckenplaner Claudio Schlegtendal. Aber: „Wiederholung zählt für mich nicht, es muss schon etwas Neues sein.“ Und so setzte sich der Chirurg auch in diesem Jahr wieder bei Nacht, Nebel, Schnee und Eis ins Auto, um eine spannende Strecke zu finden. Das Ergebnis könne sich sehen lassen, verspricht Schlegtendal, der feststellt: „Seit ich die Tour plane, sind die Wälder immer stärker abgeholzt worden.“ Dennoch werde es gelingen, die fast 300 Teilnehmer in 132 Autos und auf drei Motorrädern auf eine 230 Kilometer lange Route mit landschaftlichen Höhepunkten zu schicken, aber auch mit Abschnitten, die fahrerisches Können erforderten und auf schnelleren Passagen den alten „Schnauferln“ ordentlich etwas abverlangten.
„Ein Problem ist, für so viele Teilnehmer ein Schloss zur Mittagsrast zu finden, wo alle parken und bei Regen auch drinnen Platz finden können“, sagt Schlegtendal, der die Gruppe in diesem Jahr zum Schloss Lerbach in Bergisch-Gladbach lotsen wird, einem ehemaligen Herrenhaus im Neorenaissancestil mit englischem Landschaftspark, Hotel und Gourmetrestaurant.
„Tour de Rü - immer auf der Höh’“ heißt das Motto 2011. Und das hat sich der Routenplaner zu Herzen genommen. Nach dem Start um 9 Uhr am Stadtgarten und der Fahrt über die Rü geht es in die Elfringhauser Schweiz, über Herzkamp, Wuppertal, Schwelm und dann „richtig in die Berge“. bis hinauf auf 359 Meter. „Wir werden immer den Blick ins Weite haben“, sagt Schlegtendal. Dass man zwischendurch sogar den Kölner Dom sehen kann, war dem Planer lange gar nicht bewusst - bei nächtlichen Testfahrten sieht man halt nicht so viel.
Fahrer und Beifahrer erwarten unterwegs übrigens kleine „Irritationen“, wie es Schlegtendal nennt. Irgendwo werden sich die Teilnehmer begegnen, und wer dann einfach dem Vordermann hinterher fährt, ist mit Sicherheit auf dem falschen Dampfer. Später geht es ins Burscheider Land, vorbei an Dörfern und Gehöften, mitten durch die Natur.
Als Kontrast hat der Organisator auf der Rückfahrt nach Rüttenscheid ein Stück Autobahn eingeplant - damit die alten Schätzchen noch mal richtig Gummi geben können. Kurz vor dem Ziel steht traditionsgemäß noch ein Imbiss im Jagdhaus Schellenberg auf dem Programm, bevor sich die Fahrer auf dem Messeparkplatz sammeln und langsam Richtung Martinstraße fahren. Dort werden sie ab etwa 17.30 Uhr einzeln vorgestellt und nach Schönheit und technischem Zustand bewertet .
Oldtimer-Experte Franz Maag hat wieder die schönsten Autos ausgewählt - vom Bugatti von 1927 als ältestem Fahrzeug bis hin zu Autos von 1965. „Wir haben 35 Vorkriegsautos dabei“, freut sich Maag, der wieder viele Absagen erteilen musste. „Wir hätten locker mit 200 Autos fahren können, aber das geht logistisch nicht“, so Maag.