Holsterhausen. . Die SPD Holsterhausen spricht sich gegen das von der Verwaltung angedachte großflächige Bewohnerparken im Stadtteil aus.
„Die SPD Holsterhausen lehnt das von der Verwaltung angedachte großflächige Konzept zum Bewohnerparken im Stadtteil ab“, erklärt SPD-Ratsherr Dirk Heidenblut. Seit Herbst hatten die Politiker vor Ort versucht, sich durch Diskussionsrunden und Gespräche an Info-Ständen bei Bild von der Meinung der Bürger zu machen. Zur Entscheidungsfindung wurden die Ergebnisse der städtischen Verkehrszählung herangezogen. „Die Verwaltung hat mit der Zählung gute Arbeit geleistet“, lobt Ortsvereinsvorsitzender Benno Justfelder. Man habe in den vergangenen Monaten grundsätzliche Erkenntnisse gewonnen: Im Bereich der Gemarkenstraße halte sich der Parkdruck tagsüber in Grenzen. Er sei nachts am größten, wenn die Anwohner zu Hause seien. „Das ergibt sich schon allein daraus, dass die Zahl der Parkplätze inklusive privater Stellflächen und Garagen deutlich niedriger ist als die in diesem Bereich zugelassene Anzahl an Autos“, so Heidenblut. Eine Bewohnerparkregelung würde deshalb gar nicht helfen, denn sie erhöhe ja nicht die Zahl der verfügbaren Plätze, sondern schaffe lediglich ein Vorrecht für Anwohner. „Eine Bewohnerparkregelung in diesem Bereich würde also womöglich dazu führen, dass die Anwohner zahlten und trotzdem abends keinen Platz fänden“, erläutert Dirk Heidenblut seine Bedenken.
Anwohnerparken würde im Bereich der Gemarkenstraße eher dazu führen, dass Geschäftsleute und Gastronomen belastet würden, weil ihre Kunden tagsüber keine Parkplätze fänden. „Das wollen wir ja nicht“, so der Ratsherr. Allerdings gebe es an der Gemarkenstraße bei den Parkern eine Verschiebung von Kunden hin zu Angestellten der Praxen und Kanzleien, also von Kurz- zu Dauerparkern, was die Stellplatz-Situation auch dort verschärfe, hat Benno Justfelder beobachtet.
Die Sozialdemokraten befürchten, dass Bewohnerparken im Geschäftszentrum zu einer Verdrängung des Parksuchverkehrs Richtung Carmerstraße und weiter in die nördlichen Wohnstraßen des Stadtteils führen könne. Die Verdrängungsproblematik habe die Holsterhauser Sozialdemokraten veranlasst, sich mit den Rüttenscheidern in Verbindung zu setzen. „Gerade im Bereich Haumannplatz stößt ja Holsterhausen an Rüttenscheid. Wenn dort Anwohnerparken eingeführt würde, ist eine Verdrängung nach Holsterhausen wahrscheinlich“, vermutet Benno Justfelder.
Im Gegensatz zur Gemarkenstraße sei das Justizviertel und der Bereich um das Klinikum tagsüber stark zugeparkt. „Da trauen sich die Bewohner oft kaum, mit dem Auto einkaufen zu fahren, weil sie hinterher keinen Stellplatz mehr bekommen“, weiß Heidenblut aus vielen Gesprächen.
Dass die Probleme durch eine großflächige Bewohnerparkregelung behoben werden könnten, bezweifeln die Holsterhauser Sozialdemokraten. „Man sollte sich die einzelnen belasteten Straßen noch mal genau ansehen und in Zusammenarbeit mit der Bezirksvertretung nach anderen Lösungen suchen“, schlägt Heidenblut ein neues Verkehrskonzept vor. Er könne sich zum Beispiel eine andere Verkehrsführung für einige Areale und vielleicht die Einrichtung von Anliegerstraßen oder Einbahnregelungen vorstellen. Im Blick hat der Ratsherr dabei vor allem den Bereich der südlichen Cranachstraße zwischen Holsterhauser und Hufelandstraße, die Billroth- und die Esmarchstraße. „Man müsste dort das ständige Kreisen verhindern.“ „Wir streben an, der Verwaltung in Abstimmung mit der Bezirksvertretung noch mal einen Prüfauftrag zu erteilen“, so Heidenblut. Er könne sich zudem eine effektivere Lösung für die bisher wenig genutzten neuen Parkboxen an der Martinstraße vorstellen.