Holsterhausen. . Die Projektgruppe „Grüne Welle“ der Gesamtschule Holsterhausen will mit Entsiegelung der Hofflächen, Dachbegrünung und dem Bau einer Zisterne für eine bessere Nutzung des Regenwassers sorgen.

Die Arbeitsgruppe ist nur klein, hat aber Großes vor. Mit ihrem Umweltprojekt „Grüne Welle“ wollen sich Zehntklässler der Gesamtschule Holsterhausen nicht nur um den Umweltpreis der Stadt, sondern auch um Fördermittel der EU bewerben. Ihre Wünsche in Sachen Regenwassernutzung stellte die inzwischen nur noch aus vier Mitgliedern bestehende Arbeitsgruppe unter Leitung der Biologie- und Erdkunde-Lehrerin Johanna Kunert Eltern, Politikern und möglichen Sponsoren vor. Wichtigstes Ziel der Jugendlichen: Regenwasser nicht in die Kanalisation fließen zu lassen, sondern es zu nutzen.

Der Anlass, sich mit dem Thema Umwelt auseinanderzusetzen, war für die Gruppe ein ganz praktischer. „Unsere Schule liegt mitten im Wohngebiet, umgeben von versiegelten Flächen. Bäume sind hier eher rar, der Erholungswert im Freien ist gering“, beschreibt Lehrerin Johanna Kunert die Situation, die bei den Jugendlichen zu Unzufriedenheit und dem Bedürfnis führte: „Wir wollen etwas tun.“ Seit längerem besteht eine Partnerschaft der Gesamtschule Holsterhausen mit der Emschergenossenschaft, so dass die Beschäftigung mit (Regen-)Wasser nahe lag.

Drei Projekte haben die Schüler entwickelt. „Alle drei werden wir wohl nicht verwirklichen können. Aber schön wäre es schon“, sagt Isabelle Herrmann, die sich gemeinsam mit Sarah Schmitt, Maximilian Ruf und Moritz Gneißinger seit Januar regelmäßig zweimal in der Woche außerhalb des Unterrichts traf, um die Ideen weiterzuentwickeln. Die 15- bis 16-Jährigen setzten sich unter anderem mit Garten- und Landschaftsarchitekten zusammen, bestimmten die genaue Größe der Flächen, prüften die Machbarkeit angesichts der Bodenbeschaffenheit und kalkulierten die Kosten. In der Endphase vor der Präsentation ging so manches Wochenende dabei drauf. „Aber zum Schluss konnten wir auch während der Schulzeit weiterarbeiten“, freut sich Maximilian Ruf über die Unterstützung der Lehrer.

Die Schüler der „Grünen Welle“ präsentierten ihre drei Projekte schließlich anhand von Modellen und Zeichnungen: die Begrünung des Flachdachs der Turnhalle, die Entsiegelung zweier Pausenhöfe und des Parkplatzes, sowie die Anlage einer Zisterne, um das Regenwasser für die Toilettenanlagen zu nutzen. „Die Dachbegrünung wird mit rund 150.000 Euro relativ teuer und ist somit erstmal nicht so einfach zu verwirklichen“, sagt Johanna Kunert. Die Zisterne dagegen scheint mit Kosten von rund 6000 Euro durchaus im Bereich des Möglichen. „Einreichen werden wir aber auf jeden Fall alle Projekte. Man weiß ja nie . . .“, ist Isabelle Herrmann optimistisch. Sie und ihre drei Mitstreiter halten es in Zeiten des Klimawandels jedenfalls für wichtig, sich mit dem Thema Umweltschutz zu beschäftigen.