Rüttenscheid.
Fünf Jahre alt wird die Rü-Bühne: Das freie Theater im Girardet-Haus will künftig noch stärker die Comedy-Sparte bedienen, um somit die Lücke zu schließen, die das Satiricon hinterlassen hat.
„Seitdem das Satiricon geschlossen hat, gibt es in Essen kaum eine feste Anlaufstelle für Comedy“, meint Detlef Fuchs, Leiter der Rü-Bühne, der also in diesem Bereich noch genügend Platz sieht neben dem „Stratmanns“ im Stadtzentrum.
So ist der Spielplan für 2011 voller – mehr oder minder – namhafter Gäste, die vor allem Stand-Up-Comedy und Kabarett abdecken. Allen voran der auch als Gentleman-Kabarettist bekannte Carsten Höfer: Der gebürtige Essener, der auch im Fernsehen durch Formate wie die „Sketch-Show“ auf Pro Sieben bekannt ist, gastiert am 12. Februar im Rüttenscheider Theater. Auch Jürgen Bangert, der sich vor allem mit Telefonstreichen, die er fürs Lokalradio als Elvis Eifel ausheckt, einen Namen gemacht hat, kommt zur Rü-Bühne: Am 25. März paart er Stand-Up-Comedy mit Promiparodien. Fehlen darf auch nicht das rockende Urgestein in der Essener Comedyszene: Moses W. zeigt am 13. Mai in seinem Programm „Er Sie Ex“, dass die Mann-Frau-Thematik offenbar noch nicht genug ausgeschlachtet worden ist.
Wer der Zeit hinterher trauert, in der Comedians noch Komödianten hießen, der sollte sich wahlweise den 22., 23. Januar, 27. oder 29. Mai im Kalender ankreuzen: Denn dann hat das „Theater Dialog“ seinen Auftritt. Dahinter verbergen sich die Schauspieler Peter Schütze, Horst Lappöhn und Ariane Raspe, die zusammen Sketche und Texte von Kurt Tucholsky, Jürgen von Manger, Peter Frankenfeld, Loriot und anderen Klassikern der deutschen Unterhaltung ausgegraben haben. Unter dem Titel „Fräulein, bitte zahlen“ haben sie einen Abend zusammengestellt, der beweisen soll, dass Humor der alten Schule noch bestens funktioniert.
Bereits ein Stammgast auf der Rü-Bühne ist der Kabarettist Michael Steinke mit seinem Programm „Funky! Sexy! 40!“, das er wieder am 19. Februar und 20. Mai zum Besten gibt. Darüber hinaus holt er regelmäßig Kollegen zu seiner Show „Rü-Mix“ ins Haus: Am 28. Januar begrüßt er den Tastenzauberer Manuel Wolff, den Wortakrobaten Michael Schönen und den „bewegten Comedian“ Lars Hohlfeld. Mit einem ähnlichen Konzept will die Rü-Bühne zudem eine eigene Stand-Up-Comedy-Mix-Show mit wechselnden Künstlern etablieren: Die „Zwerchfellspitzen“ starten am 13. Februar, Teil zwei folgt am 6. Mai.
Zweiter Schwerpunkt bleibt das Schauspiel, der sowohl mit Gastgruppen als auch mit dem hauseigenen Ensemble bedient werden soll. Letzteres feiert am 18. März mit „Mr. Pilks Irrenhaus“ aus der Feder des britischen Autoren Ken Campbell Premiere.
Darüber hinaus zeigt der Ensemblekurs der Rü-Bühne-Theaterschule ab dem 11. März sein Jahresprojekt: „Romulus der Große“ von Friedrich Dürrenmatt.
Zu den Gastensembles gehört auch „Hörbeben“, das am 11. Februar und 14. Mai mit „Schlickmann“ ein Live-Hörspiel auf die Bühne bringt. Darüber hinaus gastiert die Theatergruppe der Stiftung Bahn Sozialwerk mit der Komödie „Hotel im Angebot“: Wenn das Ensemble pünktlich eintrifft, beginnt die Vorstellung am 5. Februar um 19 Uhr.