Essener Süden. .

Zum 20. Mal fordert das Quiz „Kids on line“ Grundschüler aus ganz Essen zum Raten und Recherchieren auf.

Den Startschuss gaben jetzt die Organisatoren von der Jugendhilfe Essen und rüsteten zehn „Leseexperten“ von der Stiftsschule in Stadtwald mit acht Kinder- und Jugendbüchern aus. Ernst wird es ab dem 25. Januar.

„Die Buch-Experten haben wir zusätzlich zu den eigentlichen Spielgruppen eingerichtet, um die Lesefreude der Kinder auf spielerische Art zu fördern“, erläutert Mitorganisator Klaus Orfeld von der Jugendhilfe Essen. Schließlich sei die Weihnachtszeit traditionell die Vorbereitungszeit für die jungen Literaturfreunde. In der zweiten Januarhälfte müssen sich die Jungen und Mädchen der Stiftsschule nämlich den Fragen der Mitspieler stellen.

Experimente

15 oder 16 Spielgruppen und die Literaturexperten werden im kommenden Jahr bis zur Abschlussveranstaltung im April um die Wette raten und recherchieren. „Leider fallen diesmal einige der Jugendhäuser heraus, weil sie durch den Offenen Ganztag zu unseren 14-tägigen Ratezeiten im Nachmittagsbereich nicht mehr an die Kinder herankommen“, erläutert Klaus Orfeld. Die Größe der allgemeinen Teams reicht bis hin zu Klassenverbänden.

Das Prinzip von „Kids on line“ ist folgendes: Die Spielgruppen und Leseratten müssen sich an den vorher festgelegten Terminen vorgegebene Fragen gegenseitig stellen und auch beantworten. Zeit bleibt ihnen rund 45 Minuten. Ist das Thema bei den Lesegruppen auf die jeweiligen Bücher - jedes Kind bzw. ein Dreierteam bekommt eines zum Bearbeiten - festgelegt, so müssen die Jungen und Mädchen in den Grundschulen und Einrichtungen Fragen aus den Kategorien „Tiere, Natur und Umwelt“, „Kultur und Essen entdecken“, „Spiel und Sport“, der Zeitungs-Kinderseite „Knuts Klartext für Kinder“, „Experimente“ und „Scharf nachgedacht“ beantworten. Am Telefon oder im Internet dürfen sie in der vorgegebenen Zeit recherchieren.

Und genau hier haben die Zeichen der Zeit die „Kids on line“ mittlerweile eingeholt. Zierte das Logo der Aktion, eine Maus, noch im vergangenen Jahr ein Telefon, so trägt sie nun erstmals einen Laptop. Aus „On line“ ist mittlerweile eher ein „Online“ geworden, das Ratequiz auch ein Test in Medienkompetenz. „Das ,on line’ - an der Strippe - bezieht sich eigentlich in 2011 mehr auf das Fragestellen selbst, das telefonisch zwischen den Jungen und Mädchen erfolgt“, führt Orfeld aus. Kann der Gefragte die Nuss knacken, bekommt er den Punkt. Wenn nicht, wird er dem Fragesteller gutgeschrieben.

Überhaupt nicht bange vor der Leseeinheit in den Weihnachtsferien und dem Fragespiel sind die Brüder Kjell (9) und Leif Harmsen (9). Gemeinsam besuchen sie die 4b der Stiftsschule und waren auch schon im vergangenen Jahr bei den Literaturexperten mit dabei. „Da habe ich in den Ferien fast jeden Tag gelesen“, erinnert sich Leif. Schließlich muss man beim Nachschlagen am Telefon auch wissen, wo ungefähr die gefragte Information steht. Auf eine allgemeine Frage- und Recherchegruppe hatten die Zwillinge keine Lust. „Lesen macht doch viel mehr Spaß“, findet Kjell. Emily Massenberg (9) hat sich aus dem Angebot 200 Seiten „Wildnis“ von Roddy Doyle herausgepickt. Zu viel? Emily: „Ach Quatsch. Wenn das Buch gut ist, lese ich es ganz schnell durch.“ Dann mal los.