Essener Süden. .
Rüttenscheid boomt, Wirtschaft und Gastronomie vor Ort florieren - doch es gibt Dinge, die ärgern die CDU-Politiker in der Bezirksvertretung II maßlos.
„Es wäre kontraproduktiv, den lebendigen Stadtteil und seine in den vergangenen Jahren so positive Entwicklung durch eine Samstagssperrung der Rü oder ein starres System des Anwohnerparkens zu belasten“, so Bezirksvertreterin Hannelore Pintzke.
Doch auch abseits der beiden vieldiskutierten Rüttenscheider Fragen gibt es für die Christdemokraten Anlass zum Unmut. „Grün und Gruga hat uns Ende August detaillierte Pläne vorgestellt, wie aus dem verwaisten kleinen Spielplatz der Ecke Virchow-/Pelmanstraße ein Mehrgenerationenplatz entstehen kann. Leider wurde in der letzten Sitzung der Antrag der CDU-Fraktion von der SPD wegen angeblichen Beratungsbedarfs verschoben“, ärgert sich Heidi von Münchhausen, stellvertretende Bezirksbürgermeisterin,
Sie hatte schon im Frühjahr vorgeschlagen, die von Kindern kaum genutzte Fläche nach dem Vorbild anderer Städte mit Sitzgelegenheiten, Fitness- und Bewegungsgeräten für Alt und Jung zu beleben. Grün und Gruga wolle den Platz durch hohe Sträucher zur Virchowstraße abschirmen und ihn optisch zur Pelmanstraße und den dortigen Sportanlagen öffnen. Die Kosten von rund 35 000 Euro müsste die Bezirksvertretung tragen. Dass die Umsetzung seitens der SPD blockiert werde, hält von Münchhausen für ein Beispiel von „Stagnation und Rückwärtsdenken“. Die von der SPD vorgeschlagene Fläche für einen Mehrgenerationenplatz an der Paulinenstraße halten die CDU-Vertreter für ungeeignet.
Schnell umgesetzt werden muss nach Ansicht der Christdemokraten auch die geplante Umgestaltung und Inbetriebnahme der Toilette am Rüttenscheider Markt. „Es ist beschämend, dass wir es nicht hinkriegen, die Anlage in Betrieb zu nehmen, obwohl wir die Mittel in Höhe von 30 000 Euro schon freigesetzt haben“, so Hannelore Pintzke. Dabei sei eine öffentliche Toilette an zentraler Stelle im Stadtteil unbedingt erforderlich - auch angesichts der Tatsache, dass es immer mehr ältere Bürger gebe.
Die CDU-Vertreter begrüßen hingegen ausdrücklich die im Streit um die dritte Außengastronomie im Christinenpark von Grün und Gruga gefundene Lösung. Die Fläche wird zwischen Miamamia, Lorenz und einem dritten Gastronomiebetrieb, der zum Jahresbeginn in die Räume der Galerie Dobler einzieht, aufgeteilt. „Aufgrund dieser Lösung hat die Galeristin inzwischen einen Nachmieter gefunden und kann zum Jahresende in den Ruhestand gehen“, sagt Heidi von Münchhausen.
Auf den Weg gebracht habe man das Vorhaben, Rüttenscheid durch eine Buslinie von Bredeney zum Hauptbahnhof vom Autoverkehr zu entlasten. Pintzke: „Die Evag prüft zurzeit die verkehrlichen Veränderungen, die sich durch den Umzug von Eon-Ruhrgas im Bereich der Alfredstraße ergeben. Eine Rückmeldung erwarten wir im Frühjahr.“
In Sachen Rellinghauser Rathaus, dessen von der Stadt geplanter Verkauf auch im zweiten Anlauf gescheitert ist, bleibe das Ziel, den Verkauf zu verhindern, so Heinz-Leo Draese, CDU-Fraktionsvorsitzender. „Schön wäre, wenn sich eine Interessengemeinschaft für das Rathaus gründen würde. Das historische Gebäude müsste man in Erbpacht übernehmen und mit Hilfe von Handwerkern und Sponsoren eine Möglichkeit finden, es zu renovieren und der Öffentlichkeit zu erhalten“, so Draese.
Der in der Nähe gelegene Schrottplatz Ludwig soll nach Ansicht der CDU zur Entlastung der Anwohner verlegt werden. „An der Schnabelstraße gibt es Möglichkeiten“, findet Draese.
Hans-Jürgen Schwarz befürchtet, dass die Frankenstraße nicht nur für die nächsten zweieinhalb Jahre eine Baustelle sei, sondern sich auch später die Autos dort häufig stauen werden. Wegen der neuen Verkehrsinseln in Höhe der Gaststätte Salinas und der Reichsadler-Apotheke könnten Fahrzeuge den haltenden Bus nicht mehr überholen. „Vor allem, wenn die Schüler morgens anreisen, wird das ein Riesenproblem“, ist Schwarz überzeugt.