Bredeney.

Rund 200 Kinder beteiligten sich an einer Saubermach-Aktion in Bredeney und sammelten Säcke voller Müll.

„Wir haben Plastik, Styropor, Flaschen und sogar eine volle Windel gefunden“, sagt Victor und verzieht angewidert das Gesicht. „Ich finde das unverantwortlich.“ Der Fünftklässler vom Grashof-Gymnasium kann nicht verstehen, warum manche Menschen ihren Müll einfach in Grünanlagen werfen. „Jeder meint wahrscheinlich, ein kleines Stück macht nicht soviel aus“, sagt er verärgert, und sein Freund Jannick fügt hinzu: „Und alles nur, weil die keine Lust haben, zur Mülldeponie zu fahren.“

Die beiden Jungen nehmen dieses Jahr zusammen mit insgesamt 200 Viert- und Fünftklässlern von Grashof-Gymnasium und Goetheschule sowie Graf-Spee- und Meisenburg-Grundschule an der „Pico Bello Sauber Zauber“-Aktion auf dem Sportplatz an der Meisenburgstraße teil. Veranstalter ist schon zum siebten Mal die Interessengemeinschaft „Bredeney Attraktiv“. Deren Mitglieder versorgen die Kinder nach dem Sammeln mit kalten Getränken und Berliner Ballen, die ein Bredeneyer Bäcker stiftet.

Doch während die Erwachsenen schon das kleine Buffet aufbauen, sind die meisten Kinder noch unterwegs auf dem Sportplatz und in den umliegenden Grünanlagen und Straßen. Die Essener Entsorgungsbetriebe haben die kleinen Helfer mit grünen Handschuhen, roten Müllsäcken und Holzzangen ausgestattet, damit sie nicht jede halbleere Bierflasche mit bloßen Händen anfassen müssen. „Wir haben vorhin eine volle Milchtüte gefunden, die ist geplatzt“, erzählt Emma und rümpft die Nase. Ihre Freundin Yara kichert: „Die Milch war schon ganz schimmelig.“

Doch trotz der größtenteils nicht sehr appetitlichen Aufgabe schlendern die Schüler lachend und scherzend in kleinen Gruppen über den Platz, ziehen stolz einen alten Stuhl aus dem Gebüsch und schleppen nach anderthalb Stunden Arbeit triumphierend die vollen, roten Säcke zurück zum Treffpunkt. Um die 70 dürften es diesmal werden, schätzen die Veranstalter. Mitgenommen werden die Müllsäcke anschließend von den Entsorgungsbetrieben.

Dass die Kinder über ihre Funde entrüstet sind, ist durchaus Teil des Plans, erklärt Hans-Ulrich Philipsenburg von „Bredeney Attraktiv“: „Wir wollen die Kinder mit der ,Sauber Zauber’-Aktion auch für den Umweltschutz sensibilisieren und hoffen natürlich, dass wir jedes Jahr möglichst viele damit erreichen, die sich ein paar Gedanken machen.“

Aschkan, Niclas und Philipp jedenfalls sind sehr motiviert - nach einer kurzen Trinkpause am Sportplatz ziehen die Jungs ihre Handschuhe wieder an und stapfen trotz Nieselregens wieder los. „Wir sind noch lange nicht fertig“, sind sie sich sicher.