Rellinghausen. .

Zum 100. Jahrestag der Eingemeindung Rellinghausens zu Essen lässt die Bürgerschaft einen Film über den Stadtteil drehen.

Ob die Eingemeindung zu Essen für Rellinghausen ein Grund zu feiern ist, mag strittig sein. Tatsache ist, dass sich diese 2010 zum 100. Mal jährt. Die Bürgerschaft Rellinghausen-Stadtwald schenkt sich und den Bürgern zum Jubiläum einen Film über den Stadtteil. Derzeit laufen die Dreharbeiten für das knapp halbstündige Werk, das im November im Rahmen der Kulturwoche im Bezirk II vorgestellt werden soll. Die DVD wird für rund zehn Euro erhältlich sein.

Bis dahin ist noch einiges zu tun. Gestern ging der vierte von mindestens fünf, vielleicht auch mehr Drehtagen über die Bühne. Realisiert wird der Film vom freien Filmemacher Werner Hewig (59), der die Projekte, die die Stiftung NRW mitfinanziert hat, filmisch dokumentiert. Durch seinen Drei-Minuten-Film über den Blücherturm wurde die Bürgerschaft auf Hewig aufmerksam. „Da gab es noch Unmengen weiteres Material und wir haben angefragt, ob man nicht einen Film über Rellinghausen daraus machen könnte“, erinnert sich Hermann-Josef Lenze, stellvertretender Vorsitzender der Bürgerschaft.

Auf der Suche nach Sponsoren sei man bei der Sparkasse fündig geworden, die sich bereit erklärt habe, das Projekt mit 6000 Euro zu sponsern. „Wir haben uns ein Drehbuch überlegt. Das Ganze musste ja einen roten Faden bekommen und so wollen wir einen Tag in Rellinghausen vom Sonnenaufgang an der Ruhr bis zum Sonnenuntergang am Jagdhaus Schellenberg darstellen“, so Lenze.

Die Bürger werden sich im Film wiederfinden. Der zeigt Sportliches wie das Fußball-Duell ETB gegen Schalke oder den Reitverein am Stadtwaldplatz, die ev. und kath. Kirche, die Geschäfte an der Frankenstraße, Aktionen in der Ardey- und Stiftsschule, die Benimm-AG der Albert-Einstein-Realschule, Isenburg, Stiftsplatz, Schloss Schellenberg, Schillerwiese, „Dorfschenke“, Kunsthaus, Wohnstift Augustinum, Caritas-Stift Lambertus, die Gottfried-Wilhelm-, Eyhof- und Altenhof-Siedlung sowie das Annenfest.

„Wichtig war es, die Menschen hier zu Wort kommen zu lassen. So erzählt ein ehemaliger Bergmann seine Geschichte“, sagt Lenze. Filmemacher Hewig, der von Tontechnikerin Julia Hübner unterstützt wird, führt keine Interviews, sondern lässt Menschen des Stadtteils erzählen.

Werner Hewig lebt heute in Köln, doch das Herz des gebürtigen Duisburgers schlägt für das Ruhrgebiet, so dass das Rellinghauser Filmprojekt für ihn durchaus reizvoll ist. „Ich habe schon viel Material zusammen, so dass es statt der geplanten 15 sicherlich 20 oder mehr Minuten werden“, lacht er. „In der ev. Kirche spielte gerade Kantorin Sabine Rosenboom eine Bach-Fuge, so dass wir gleich eine schöne, authentische Atmo aufnehmen konnten“, freut sich Hewig. Wenn das Bildmaterial geschnitten ist, entsteht der Text in Zusammenarbeit mit Johannes Stoll, Hermann-Josef Lenze und Walter Gerschler vom Vorstand der Bürgerschaft. „Wir zeigen Werner Hewig die schönen Orte“, sagt Lenze, und der Filmemacher lässt sich gern führen.