Essen-Stadtwald. . Die Frankenstraße soll in Richtung Bredeney beidseits einen durchgehenden Radweg erhalten. Ausgenommen ist der verkehrsreiche Stadtwaldplatz.
Die Frankenstraße in Richtung Bredeney soll nun endlich einen durchgehenden Radweg erhalten. Die Entscheidung darüber soll der Bau- und Verkehrsausschuss Ende Juni treffen, zuvor werden die Bezirksvertreter in ihrer kommenden Sitzung das Thema diskutieren.
Was genau ist geplant? Ab dem Stadtwaldplatz bis zur Berenberger Mark und natürlich auch in der Gegenrichtung sollen Radler künftig ohne Probleme und Unterbrechung auf ihrem eigenen Weg fahren können. Dafür wird die Frankenstraße beidseits eine Fahrbahn für die Zweiräder abgeben. Laut Vorlage soll das kein Problem sein, da die Frankenstraße nur mit circa 12.000 Autos pro Tag belastet sei.
Knotenpunkt Stadtwaldplatz ist gefährlich
Etwas diffiziler wird es am Stadtwaldplatz: Dort endet bislang der Radweg Richtung Bredeney direkt nach der Kreuzung. An dieser Stelle ist es allerdings erforderlich, die zwei Fahrbahnen auf einer kurzen Strecke zu erhalten, damit sich die Autos nach dem Knotenpunkt Stadtwaldplatz auf einem Fahrstreifen verflechten können. Für einen Radweg reicht deswegen die Fläche nicht aus. „Um Platz zu schaffen, werden wir auf der Gegenfahrbahn (Frankenstraße Richtung Stadtwald) den kurzen dritten Fahrstreifen vor der Ampel opfern. Zudem wird die Verkehrsinsel verkleinert“, erklärt Andreas Demny, Abteilungsleiter für Planung und Bauen im Amt für Straßen und Verkehr. Dadurch bleiben auch in Richtung Stadtwald die heute bereits vorhandenen zwei Fahrstreifen und der kurze Abbieger in die Zeisigstraße erhalten.
Hier müssen Radfahrer absteigen
Von der Planung ausgenommen ist der verkehrsreiche Stadtwaldplatz. Dort müssen Radfahrer, die zum Beispiel von Bredeney kommend links nach Rüttenscheid wollen, die Fußgängerüberwege benutzen. Also rechts abbiegen, absteigen, Ampeln beachten, das Rad über die Heisinger Straße und die Frankenstraße schieben und sich dann wieder in den Radweg auf der Wittenbergstraße einfädeln. Das gleiche nur in umgekehrter Richtung gilt für den Radfahrer, der von Rüttenscheid kommend nach Rellinghausen fahren möchte.
„Das ist kompliziert und gefährlich“, findet die Grünenpolitikerin und stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Irmgard Krusenbaum. Sie selbst radelt häufig über den Stadtwaldplatz und beobachtet immer wieder Zweiradfahrer, die sich ihren Weg irgendwie zwischen den Autos suchen. „Ich plädiere dafür, dass vor den Ampeln sogenannte Voraufstellflächen für Radfahrer geschaffen werden. Das erleichtert den Zweiradfahrern die Orientierung und sie haben bei der Einfädelung in die gewünschte Richtung Vorfahrt“, sagt sie. Mehr würde das kaum kosten, „das erfordert nur eine weitere Straßenmarkierung“.
Umbau des Stadtwaldplatzes wäre zu teuer
Ihr Vorschlag findet bei Andreas Demny keine offenen Ohren. Seine Argumente: „Die Richtlinien sehen eine Voraufstellfläche für Radfahrer über zwei Fahrstreifen nicht vor.“ Auch in Bezug auf Verkehrssicherheit sieht er diese Flächen sehr skeptisch. „Für Radfahrer ist es zwar unkomfortabel aber doch viel sicherer, an diesem stark befahrenen Stadtwaldplatz einfach mal abzusteigen und zu schieben.“ Zudem würde diese Voraufstellfläche seiner Meinung nach auch nur funktionieren, wenn die Ampel Rot zeigen würde. Sein Fazit: Um als Radler den Platz sicher zu queren, ohne abzusteigen, bedarf es eines kompletten Umbaus. „Und der liegt außerhalb unseres Budgets.“
>>>BÜRGER SIND WILLKOMMEN
- Die Gesamtkosten für die neuen Radwege an der Frankenstraße belaufen sich laut der Stadt auf circa 332.000 Euro.
- Die Maßnahme soll u.a. auch mit Mitteln des Bauprogramms Radverkehr realisiert werden.
- Auch die Frankenstraße in Richtung Rellinghausen soll in absehbarer Zeit einen durchgehenden Radweg erhalten.
- Die Bezirksvertretung II tagt am Donnerstag, 23. Mai, 16.30 Uhr, in der Kantine der Jugendberufshilfe, Schürmannstraße 7. Alle interessierten Bürger sind zu der Sitzung willkommen.