Essen-Rellinghausen. . Der Künstler Jörg Dornemann zeigt seine digital verfremdeten Fotos im Blücherturm in Rellinghausen. Danach folgt ein Treffen der Heimatvereine.

Die Bürgerschaft Rellinghausen-Stadtwald hat viel vor in den kommenden Wochen. Am Freitag, 3. Mai, wird eine außergewöhnliche Ausstellung im Blücherturm eröffnet. Jörg Dornemann zeigt unter dem Motto „Digitale Dunkelkammer – Fotos anders gesehen“ eine Auswahl seiner bearbeiteten und stark verfremdeten Fotos. Am Samstag, 25. Mai, sind dann Vertreter der Bürger- und Verkehrsvereine des Ruhrgebiets zu Gast bei der Bürgerschaft Rellinghausen-Stadtwald und absolvieren ein umfangreiches touristisches Programm.

Der Künstler suchte beruflich nach Erdöl

Der Kontakt zu Jörg Dornemann (72) war über seinen ehemaligen Kollegen Paul Weber, pensionierter Grafiker und Vorstandsmitglied der Bürgerschaft Rellinghausen-Stadtwald, entstanden. „Beruflich habe ich Erdöl gesucht und gefunden“, sagt der Geologe Dornemann und lacht. Geboren in Berlin, führte ihn sein Beruf an viele Orte der Welt. Immer wieder zog es ihn nach Essen, heute lebt er in Mülheim.

Jörg Dornemann hat ein Gehöft in Colorado, USA, fotografiert und das Bild dann verfremdet.       
Jörg Dornemann hat ein Gehöft in Colorado, USA, fotografiert und das Bild dann verfremdet.        © Dornemann

Sein künstlerisches Talent zeigte sich schon früh. „Ich war Lieblingsschüler der Kunstlehrer“, erinnert er sich. Er habe sich sowohl für Malerei und Fotografie, als auch für Mineralien und Kristalle interessiert, die berufliche Entscheidung fiel aber letztlich zugunsten der Geologie. Wer die Bilder von Jörg Dornemann sieht, kann aber durchaus Parallelen zwischen beiden Bereichen feststellen.

Jörg Dornemann bearbeitet die eigenen Fotos digital

Jörg Dornemann hatte schon etliche Ausstellungen, unter anderem in Kairo und London, aber auch in Essen. Im Blücherturm wird er rund 15 Bilder im Format 50 mal 75 Zentimeter ausstellen. „Ich bin absoluter Leica-Fan“, sagt der Fotograf, „und auf das 2:3-Format festgelegt“. Nicht nur die Fotografie selbst reize ihn. „Ich bearbeite meine eigenen Fotos von Landschaften, Bauwerken, Tieren und Menschen, sowie Makroaufnahmen von Pflanzen am Computer“, erklärt der 72-Jährige. Dabei ergeben sich starke Verfremdungseffekte. Auf den ersten Blick ist oft nicht erkennbar, ob es sich um Fotografie oder Malerei handelt. „Mit der Kamera malen“, umschreibt Jörg Dornemann seine Art der Kunst.

Dieses verfremdete Foto von Jörg Dornemann zeigt eine Weiche auf der Zeche Zollverein.   
Dieses verfremdete Foto von Jörg Dornemann zeigt eine Weiche auf der Zeche Zollverein.    © Dornemann

Nach der Ausstellung von Jörg Dornemann freue man sich auf den Besuch von Bürger- und Heimatvereinen aus dem Ruhrgebiet, so Udo Kiesendahl, Vorstandsmitglied. Die Vertreter erwarte ein umfangreiches Programm mit Besuch der Annenkapelle, der historischen Sammlung der Ruhrwirtschaft, des Schlosses Schellenberg, und der Ruine Neu-Isenburg. Im Rahmen der Besichtigung des Blücherturms werde eine neue Denkmaltafel enthüllt, die die Geschichte des Bauwerks vom Schauplatz der Hexenprozesse bis zur Übernahme durch die Bürgerschaft 1997 und die folgende Umwandlung in einen Archiv- und Ausstellungsturm dokumentiert.

„Zudem wird es mindestens zwei weitere Ausstellungen in diesem Jahr im Blücherturm geben“, sagt Udo Kiesendahl vom Vorstand der Bürgerschaft. Im Oktober sei eine Modellbauausstellung geplant, für eine Ausstellung im November gebe es bereits Kontakte mit dem Atelierarbeitskreis des Kunsthauses.

>>>DIE AUSSTELLUNG DIGITALE DUNKELKAMMER

  • Die Ausstellung „Digitale Dunkelkammer“ eröffnet am Freitag, 3. Mai, 18 Uhr, im Blücherturm, Am Stift 9. Sie ist auch am 4. und 5. Mai sowie am 11. und 12. Mai, samstags und sonntags, jeweils von 15 bis 18 Uhr, zu sehen.
  • Der Eintritt ist frei, der Fotograf ist anwesend und beantwortet auch Fragen zur Technik. Von den Bildern fertigt Jörg Dornemann jeweils höchstens drei Exemplare. Sie sind käuflich zu erwerben.