Essen. . Die Kneipen waren bei der Rüttenscheider Musiknacht voll. Insgesamt wünschen sich Besucher mehr Gelegenheit zum Tanzen und mehr Außengastronomie.
Gut besuchte Gaststätten und Biergärten, abwechslungsreiches Musikprogramm und gute Stimmung: Die 19. Rüttenscheider Musiknacht lockte am Samstag wieder viele Musikfans auf die Rüttenscheider Straße und die etwas weiter entfernt liegenden Lokale, die ebenfalls Live-Musik oder DJ-Auftritte anboten. Die Musiknacht zog trotz der gleichzeitig stattfindenden Ü30-Party in der Grugahalle scharenweise Fans in die Kneipen, Bars und Clubs des Stadtteils. Nicht nur Bands fanden ihre Fans. Im Sausalitos brachte auch ein DJ die Gäste zum Tanzen. Etwas ruhiger ging es dagegen im Vapiano zu, das mit dem Duo Melarima auf kraftvolle, aber eher ruhigere Klänge zum Essen setzte.
Zum zweiten Mal hatten die im Stadtteil bekannten Veranstalter Benjamin Nauschütz, Ted Terdisch und Igor Albanese mit ihrer Agentur Antagency die Organisation der Veranstaltung übernommen, an der sich zwölf Lokale und 14 Bands beteiligten.
Viele Besucher kommen gezielt zu besonderen Events
Die Musiknacht zieht auch Besucher an, die sonst nicht so oft ausgehen. „Seit die Kinder da sind, sind wir nicht mehr so viel unterwegs, aber den Termin der Musiknacht halten wir uns frei“, erklären zwei junge Frauen vor dem Irish Pub im Girardet-Haus.
„Wir treffen uns hier, um unserer soziales Netzwerk zu pflegen“, sagt Tom Lindemann (43). Er ist mit seinen Freunden Andreas Zebrowski (52) und Roland Schneider (51) am Plan B unterwegs, wo sich wie gewohnt viele der Gäste vor dem Lokal auf dem Gehweg versammeln. Die Musik von drinnen ist auch dort gut zu hören, fordern die Musiker der Band Muckebude das Publikum doch immer wieder zum Mitsingen auf. Mit dem gastronomischen Angebot in Rüttenscheid könne man gut leben, „aber die Clubkultur war schon mal besser, auch wenn das in unserem Alter nicht mehr ganz so wichtig ist“, findet Tom Lindemann.
Mehr Außengastronomie in Rüttenscheid erwünscht
Die drei Männer – Andreas Zebrowski ist extra aus Herne gekommen, um seine Freunde zur Musiknacht zu treffen – würden sich mehr Außengastronomie wünschen. „Einerseits kann man die Anwohner ja verstehen, die sich nachts gestört fühlen. Andererseits findet man bei gutem Wetter draußen kaum einen Platz, was dann auch wieder schade ist“, sagt Roland Schneider.
„Es fehlt an Angeboten, wo man mit über 40 mal tanzen gehen kann“, findet Kerstin Schöning. „Außer bei Festen oder Veranstaltungen wie der Musiknacht gibt es diese Möglichkeit ja kaum noch.“ „Ich würde mir mehr individuelle Lokale statt Systemgastronomie und Ketten wünschen“, ergänzt ihre Begleiterin Stefanie van Hall (51). Es sei schade, dass viele der altgesessenen Gastronomen, die „grauen Eminenzen“ der Szene, hätten aufgeben müssen.
Angebot an Bars und Clubs gefällt jüngeren Leuten
„In Rüttenscheid kann man auf jeden Fall besser ausgehen als in der Innenstadt“, finden Lara (23) und Nora (25), die bei der Musiknacht am Irish Pub stehen. Die beiden jungen Frauen sind mit dem Angebot im Stadtteil eigentlich ganz zufrieden. Es gebe schon einige Bars, die man besuchen könne, wie das Gin & Jagger, oder Clubs wie das Lucy. Größere Clubs wünschen sich dagegen Kevin und Lara (beide 28), die mit einer größeren Gruppe von jungen Leuten unterwegs sind und einen Tisch vor dem Sausalitos ergattert haben. „Wir suchen uns ganz gezielt Events wie die Musiknacht zum Feiern aus“, sagen sie.
>>>MUSIKNACHT WIRD VOR ORT ORGANISIERT
- Nach die Rüttenscheider Musiknacht jahrelang von einer Veranstaltungsagentur aus Bayern organisiert wurde, hatten im letzten Jahr die örtlichen Veranstalter der Agentur Antagency die Planung übernommen.
- Sie nahmen neue Bands und Veranstaltungsorte mit ins Programm. Den Abschluss der Nacht bilden weiterhin drei Aftershow-Partys.