Essen-Bergerhausen. . Die Bergerhauserin Pia Kiel hat sich als Haustierbetreuerin selbstständig gemacht. Da der Bedarf groß ist, arbeitet ihre Schwester jetzt mit.
Ihre Liebe zu Tieren hat die Bergerhauserin Pia Kiel auf eine Geschäftsidee gebracht. Vor sieben Jahren hat sich die heute 32-Jährige mit ihrer mobilen Haustierbetreuung Tibs selbstständig gemacht. Um alle Aufträge bewältigen zu können, hat sie jetzt sogar ihre Schwester angestellt. „Der Bedarf ist groß, es gibt viele Menschen, die ihre Tiere während Urlaubs- oder Krankheitszeiten betreuen lassen wollen oder so lange arbeiten, dass der Hund zwischendurch mal ausgeführt werden muss“, erklärt die Tierbetreuerin.
Haustierbetreuerin ist oft lange unterwegs
Pia Kiel kommt ursprünglich aus Leipzig, kam aber schon mit drei Jahren nach Essen. Nach der Schule absolvierte sie eine Ausbildung zur Tierarzthelferin. Sieben Jahre arbeitete sie in dem Beruf, bevor sie sich Ende 2011 selbstständig machte. Seitdem fährt sie täglich mit dem Auto zu ihren vierbeinigen oder gefiederten Schützlingen. „Ich bin jeden Tag zwischen zwei und 14 Stunden unterwegs, natürlich auch am Wochenende, denn die Tiere müssen dann ja auch fressen oder Gassi gehen“, berichtet sie. Besonders viel zu tun gebe es naturgemäß in den Sommerferien, wenn viele Leute in Urlaub führen. Ihre Schwester Maike Kiel arbeite derzeit noch auf 450-Euro-Basis, Ziel sei aber eine Vollzeitstelle.
Ihr Leben lang habe sie mit Katzen zusammengelebt, erzählt Pia Kiel. „Einen Hund wollten meine Eltern nicht.“ Heute teilt sie ihre Wohnung mit den Katern Kasimir und Tiger. Durch ihre Arbeit als Tierarzthelferin kam ihr die Idee, eine mobile Haustierbetreuung zu gründen, quasi analog zur ambulanten Pflege. „Viele Leute haben nach einem solchen Angebot gefragt. Ich komme ins Haus, füttere Katzen, Kaninchen und Vögel, verteile Streicheleinheiten, gehe mit den Hunden spazieren“, sagt die 32-Jährige. Wenn sie zwei Hunde in der Nähe betreue und diese sich verstehen, führe sie diese manchmal gemeinsam aus.
Auch bei kranken Tieren kann Pia Kiel helfen
In der Regel baue sie schnell einen guten Kontakt zu den Tieren auf. „Natürlich kann es sein, dass ein Tier es so gar nicht mit mir kann. Dann hat es keinen Zweck, den Kontakt zu erzwingen. In der Praxis ist das aber noch nicht vorgekommen.“ Im Gegenteil: Oft prophezeiten ihr Katzenbesitzer, dass sie die scheuen Tiere gar nicht zu Gesicht gekommen werde – und dann kämen sie doch schnell heraus und wollten kuscheln, beschreibt Pia Kiel ihre Erfolgserlebnisse.
Durch ihre medizinische Vorbildung könne sie auch helfen, wenn Besitzer mit ihren kranken Tieren nicht zurechtkämen. „Spritzen setzen oder Tabletten verabreichen habe ich ja gelernt“, sagt sie. Auch zum Krallenschneiden oder Scheren komme sie vorbei. Solche Aktionen, für die Vierbeiner beim Tierarzt manchmal betäubt werden müssten, mache sie ganz entspannt in der Wohnung – was für das Tier deutlich stressfreier sei.
Viele Kontakte entstehen über die Tierärzte
Inzwischen habe sie viele Stammkunden. Bei Neukunden gebe es ein Kennenlerngespräch. Gegenseitiges Vertrauen sei wichtig, denn sie betreue die Tiere ja in der Wohnung der Besitzer. Viele Kontakte liefen über Mund-zu-Mund-Propaganda oder Tierärzte, die ihre Flyer auslegten. Pia Kiel besucht Kunden in Essen und Umgebung, bekommt dafür Stundenhonorar und Fahrgeld. Die Kunden könnten das bei der Steuererklärung als haushaltsnahe Dienstleistung angeben.
Bei den Tierarten ist Pia Kiel flexibel. Sie habe auch schon Hühner und Enten betreut, würde sich auch um Pferde oder Exoten wie Bartagamen kümmern. Für letztgenannte sei sie keine Expertin, würde das aber mit Hinweisen der Tierbesitzer hinbekommen, ist sie überzeugt. Die Bergerhauserin sagt: „Manche Tierhalter wollen regelmäßig mit Fotos informiert werden, wie es dem Tier geht. Andere wollen nur im Notfall eine Nachricht erhalten. Da bin ich flexibel.“
Die Tierbetreuerin bildet sich regelmäßig fort
Die mobile Haustierbetreuung Tibs der gelernten Tierarzthelferin Pia Kiel ist zu erreichen unter Telefon 53 69 25 20 oder per E-Mail unter mail@tibs-mobil.de oder auf ihrer Internet-Seite auf www.tibs-mobil.de
Die Tierbetreuerin bildet sich regelmäßig fort, zum Beispiel zu Themen wie Reisekrankheiten, Aggressivität und Unsauberkeit bei Tieren, Überempfindlichkeiten, Allergien und Kommunikation mit Tieren.