Essen-Bergerhausen. . Die Pläne für das frühere Schulgelände an der Kunstwerkerstraße liegen bis 7. Februar aus. Initiative hofft, dass sich viele Bürger beteiligen.

Aktuell liegen die Pläne für das städtische Grundstück an der Kunstwerkerstraße im Rahmen der Bürgerbeteiligung öffentlich aus. Bis 7. Februar können die Bürger bei der Stadt oder im Internet ihre Anregungen und Bedenken zu den Plänen für Wohnbebauung äußern. „Noch sind einige Tage Zeit, sich am Planungsprozess zu beteiligen“, sagt Günther Mühlhausen von der Bürgerinitiative zum Erhalt der alten Schule an der Kunstwerkerstraße.

Er gehe davon aus, dass viele Bürger eine massive Bebauung unweit des Siepentals – wie er selbst – kritisch sehen. Er hofft, dass diese ihre Bedenken auch kundtun. „Die Stadt Essen ist auf dem besten Weg, eine städtebauliche Chance für die Entwicklung der alten Schule an der Kunstwerkerstraße zu vertun“, so der Sprecher der Interessengemeinschaft.

Die ehemaligen Toilettenanlagen wären für Wohnbebauung geeignet, findet der Anwohner Günther Mühlhausen.
Die ehemaligen Toilettenanlagen wären für Wohnbebauung geeignet, findet der Anwohner Günther Mühlhausen. © Socrates Tassos

Günther Mühlhausen selbst wohnt seit 17 Jahren in der Nachbarschaft, in der ehemaligen Dinnendahlschen Fabrik. Täglich kommt er beim Spaziergang mit seinen Hunden an der alten Schule vorbei. „Es sind aber nicht nur wir Nachbarn, die sich sorgen. Hier kommen auch viele Spaziergänger auf dem Weg zur Ruhr vorbei. Außerdem dient das angrenzende Siepental als Naherholungsgebiet“, sagt Günther Mühlhausen. Er fürchte zudem um den alten Baumbestand auf dem Gelände. „Außerdem gibt es hier schützenswerte Tiere. Abends hört man Käuze und sieht im Sommer Fledermäuse“, so der Anwohner.

Die Bürgerinitiative will keinen Stillstand auf dem Areal

„Wir wollen keinen Stillstand, sind auch nicht per se gegen Wohnbebauung. Es ist ja offensichtlich, dass hier etwas geschehen muss.“ Günther Mühlhausen verweist auf einen Freund, der in einer anderen Stadt ein ganz ähnliches Gebäude erworben und dort zum Teil hochwertige Wohnungen geschaffen habe. Das Gelände der früheren Toilettenanlagen neben dem Schulgebäude biete sich da zum Beispiel an, findet Mühlhausen.

Der Anwohner fürchtet, dass die schmale Kunstwerkerstraße den zusätzlichen Verkehr bei einer Bebauung des Geländes nicht aufnehmen könne. Die Stadt schätze den Zuwachs beim Verkehr auf 35 Prozent. Die Situation sei heute schon schwierig, auch weil die Kunstwerkerstraße oft von Besuchern der Finca Barcelona an der Westfalenstraße zugeparkt werde.

Investor könnte das Schulgebäude auch erhalten

Auch Kuno Schädlich vom Bürgerverein Bergerhausen hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass sich ein Investor findet, der das Gelände nur maßvoll bebauen und das alte Schulgebäude erhalten wolle. Diese Option habe die Stadt ja bewusst offengelassen.

Der Künstler Jürgen Paas arbeitet seit vielen Jahren in der alten Schule. „Ich hoffe, dass die Stadt mir wenigstens die Möglichkeit einräumt, hier zu arbeiten, so lange sich nichts auf dem Gelände tut“, sagt er. Von der Planung über die Ausschreibung bis zur Realisierung solcher Bauvorhaben vergehe ja in der Regel noch einige Zeit.

Drei Planungsvarianten sind im Gespräch

Das städtebauliche Konzept, zu dem sich die Bürger derzeit äußern können, sieht drei Varianten der Wohnbebauung vor. Variante 1 sieht rund 13 Wohneinheiten in Reihen- und Doppelhäusern vor. In der zweiten Variante sind acht Reihen- und Doppelhäuser plus 15 Wohneinheiten im Geschosswohnungsbau vorgesehen. Variante 3 sieht nur Mehrfamilienhäuser mit 20 bis 25 Einheiten vor.

Die Pläne sind im Stadtplanungsamt, Lindenallee 10, Deutschlandhaus, fünfte Etage, Raum 501, montags, dienstags und donnerstags von 8 bis 16 Uhr, mittwochs von 8 bis 15.30 Uhr und freitags von 8 bis 15 Uhr öffentlich ausgelegt.Auch im Internet kann man sich beteiligen auf:
www.essen.de/stadtplanung.