Rüttenscheid. In neuem Glanz, oder besser gesagt: im warmen Licht, erstrahlt das älteste Bauwerk und Kulturdenkmal Rüttenscheids, die Siechenhauskapelle.

Jetzt wurde die renovierte Kirche an der Rüttenscheider/Ecke Martinstraße mit einem Gottesdienst, zelebriert von Dompropst em. Ferdinand Schulte Berge, und einer kleinen Feier mit Akkordeon-Musik, Getränken und Speisen eingeweiht.

„Die Siechenhauskapelle wurde vom Bistum in die Reihe der spirituellen Tankstellen für das Kulturhauptstadtjahr 2010 aufgenommen”, erklärt Willi Kierdorf, der sich seit 40 Jahren als Vorsitzender der „Gemeinschaft Siechenhauskapelle” um das Denkmal im Herzen Rüttenscheids kümmert. Deshalb sei die äußerliche Erneuerung jetzt gerade zum richtigen Zeitpunkt abgeschlossen worden.

So erhielt die Kapelle einen neuen Anstrich im charakteristischen Gelb. „Früher war sie weiß. Auf Reisen nach Süddeutschland habe ich dann viele gelbe Kirchen gesehen, die mir eigentlich besser gefielen”, berichtet Kierdorf über den Farbwandel, der in Zusammenarbeit mit der Denkmalbehörde dann vollzogen wurde. Durch die neuen historisch anmutenden Laternen wird die Kapelle warm erleuchtet. Die vier Laternen wurden auf Initiative der beiden Rüttenscheider CDU-Bezirksvertreterinnen Hannelore Pintzke und Heidemarie von Münchhausen in Auftrag gegeben. Drei der Lampen finanzierte die Bezirksvertretung II, eine die Messe Essen. Die Bauleitung übernahm Ingenieur Johannes Stoll, der als Vorsitzender der Bürgerschaft Rellinghausen-Stadtwald schon Erfahrung mit historischen Laternen im Ortskern hat. Den Antrag zur Aufstellung der Lampen hatte die Interessengemeinschaft Rüttenscheid mit ihren Vorsitzenden Hannes Schmitz und Rolf Krane gestellt.

Mehr Aufenthaltsqualität bekommt der Bereich um die Siechenhauskapelle durch zwei neue Bänke, gestiftet vom Grugapark. Die Gemeinschaft Siechenhauskapelle finanzierte eine Kerzenlaterne, die unter dem großen Kreuz an der Vorderfront des Gotteshauses steht, Tag und Nacht brennen und den Blick der Spaziergänger auf die Kapelle ziehen soll. „Das hier ist das einzige Wegekreuz auf der Südachse zwischen Werden und der Innenstadt”, erläutert Willi Kierdorf die Bedeutung des Kreuzes.

Im Zuge der Arbeiten wurde auch die Giebelwand der kleinen Kirche einschließlich des Eingangsbereichs mit Hilfe der Bauabteilung des Bistums restauriert. Die Gartenanlage zur Rüttenscheider Straße hin wurde inklusive Mauerwerk überarbeitet. „Außerdem haben wir rechtzeitig zum Kulturhauptstadtjahr 4000 neue Prospekte zur Geschichte der Siechenhauskapelle drucken lassen, damit die Besucher im kommenden Jahr Näheres über unser Baudenkmal erfahren”, erklärt Willi Kierdorf, der sich zu Beginn seines Engagements für das Gotteshaus dafür einsetzte, dass das im Krieg zerstörte Bauwerk für die Öffentlichkeit wieder zugänglich wurde und dort regelmäßig, nämlich jeden Mittwoch, Gottesdienste stattfinden. „Im Jahr 2011 haben wir schon wieder etwas zu feiern, denn dann ist die Siechenhauskapelle 40 Jahre Anbetungskapelle”, so Kierdorf.

„Unsere Initiative, die Kapelle mit den Laternen für das Kulturhauptstadtjahr herzurichten, hat Erfolg gehabt”, freut sich Bezirksvertreterin Hannelore Pintzke. Ziel aller Bemühungen sei es, den Stadtteil zu verschönern und für Besucher attraktiver zu machen. Dies sei in Bezug auf die Kapelle gelungen.