Essen-Bredeney. . Stefan Wermter übernimmt das Amt vom Vorsitzenden Lutz Weiler. Die angedachte Verlegung der Feuerwache ins Stadtteilzentrum ist derzeit Thema.
Den Staffelstab an seinen Nachfolger übergeben hat der langjährige Vorsitzende der Interessengemeinschaft „Bredeney attraktiv“. Nach 16 Jahren im Amt zieht sich der Delikatessenhändler Lutz Weiler (72) zurück. Zum Nachfolger wurde auf der letzten Jahreshauptversammlung der Werbegemeinschaft der Schneidermeister Stefan Wermter (49) gewählt, der eine Maßschneiderei im Stadtteilzentrum betreibt. „Bredeney attraktiv“ hat heute rund 70 Mitglieder, darunter viele Freiberufler.
„Wir wollen den Stadtteil so attraktiv wie möglich gestalten. Aber Bredeney ist und bleibt ein Straßendorf mit Straßenbahn. Wir haben keine Altstadt zu bieten wie Kettwig oder Werden“, sagt Weiler, der seinen Rückzug als Vorsitzender vor einem Jahr angekündigt hatte. „In den letzten Jahren hat sich Bredeney verändert. Viele alteingesessene Geschäftsleute sind weg, es sind neue gekommen mit teils ansprechend gestalteten Schaufenstern. Leider blickt man an anderen Stellen abends in ein dunkeles Loch. Dabei könnte man mit Beleuchtung an vielen Stellen etwas verbessern“, sagt Weiler.
Ein wichtiges Thema vor Ort seien derzeit die Überlegungen, die Feuerwache von Rüttenscheid auf den Parkplatz an der Meisenburgstraße umzusiedeln. „Das wollen wir auf keinen Fall. Besser geeignet wären unserer Meinung nach die Gelände der alten Karstadt-Hauptverwaltung oder der Polizeischule an der Norbertstraße“, sagt Stefan Wermter. An der Meisenburgstraße gebe es den Sportplatz sowie mehrere Schulen und Kindergärten, so dass Kinder bei Einsätzen der Feuerwehr gefährdet seien. Auch der Wohnwert in den angrenzenden Siedlungen verschlechtere sich, wenn man dort eine Feuerwache baue.
Der Stadtteil hat sich in den letzten Jahren verändert
Lutz Weiler und Stefan Wermter gehörten beide schon zum Vorstandsteam, als sich die Interessengemeinschaft vor 16 Jahren gründete. Entstanden sei „Bredeney attraktiv“ aus einem Stammtisch der Geschäftsleute. „Am Anfang waren es sieben Geschäftsleute, die die Initiative ergriffen, bei der Gründung waren dann 35 dabei. Dann mussten wir in vielen Gesprächen erst einmal andere dafür gewinnen, dem Verein beizutreten. Es ist gar nicht so einfach, Leute zu überzeugen, Geld für etwas auszugeben wenn man noch gar nicht so viele Ideen hat“, erinnert sich Weiler an die schwierige Anfangszeit.
Die Möglichkeit, als Gemeinschaft bessere Werbekonditionen zu erhalten, habe dann etliche überzeugt, so dass der Verein zwischenzeitlich auf über 100 Mitglieder angewachsen sei.. „Dass wir jetzt wieder weniger Mitglieder haben, hat unterschiedliche Gründe“, so Weiler. Zum einen seien in den letzten Jahren Publikationsmöglichkeiten für Werbung weggefallen, zum anderen gebe es größere Fluktuation bei den Geschäften, die manchmal nur ein kurzes Gastspiel gäben.
Die Baustellenbetreuung ist eine zentrale Aufgabe
Jetzt ist Stefan Wermter Ansprechpartner für die Kaufleute. Er wird sich auch um die Baustellenbetreuung kümmern, die erfahrungsgemäß ein wichtiges Thema in Bredeney ist. Durch Gespräche könne man viele Verbesserungen erreichen. „Wir hatten in den vergangenen Jahren viele Baustellen, hier wurden neue Rohre und Schienen verlegt. Aktuell entsteht das neue Wohn- und Geschäftszentrum an der Bredeneyer Straße, das im Frühjahr fertig sein soll“, so Wermter. Von den neuen Mietern und dem Supermarkt erhoffe er sich eine Belebung des Stadtteils. Der Laden mit Vollsortiment könne Kunden zurückholen, die während der Bauzeit zum Beispiel zur Neuen Mitte Haarzopf abgewandert seien.
Stefan Wermter will den Internetauftritt des Vereins verbessern und versuchen, neue Mitglieder zu gewinnen. Er befürwortet eine Tempo-30-Zone auf der Bredeneyer Straße zwischen Straßenbahnschleife und Bredeneyer Kreuz. „Hier sind viele ältere Leute unterwegs und es gibt keine Querungshilfe in dem Abschnitt.“ Auch eine Parkscheiben-Regelung auf dem gesamten Abschnitt der Bredeneyer Straße sei wünschenswert.
Das Sommerfest gibt schon seit vielen Jahren
Schon im zweiten Jahr nach der Gründung von „Bredeney attraktiv“ habe man das Bredeneyer Sommerfest veranstaltet, das bis heute in Kooperation mit dem Kulturverein „Bredeney aktiv“ stattfindet, erinnert sich der langjährige Vorsitzende Lutz Weiler. Nach vielen Jahren auf dem Parkplatz am Bredeneyer Kreuz habe man in diesem Jahr erstmals auf dem Parkplatz an der Meisenburgstraße gefeiert – was ein voller Erfolg gewesen sei. Das Fest sei jedes Jahr Treffpunkt für die Bredeneyer. „Anfangs war die Organisation sehr schwierig, weil man sich nicht nur um das Programm, sondern auch um entsprechende Genehmigungen kümmern und erst einmal die richtigen Ansprechpartner finden musste“, blickt Weiler zurück.
Weniger erfolgreich als das Sommerfest seien Weihnachtsmärkte und Nikolaus-Aktionen gewesen, die nur wenige Male stattfanden. Bei der Beleuchtung der Bäume im Stadtteilzentrum habe es einen Rückschlag gegeben, als mehrere große, aber kranke Kastanien gefällt werden mussten. Zur Verschönerung des Stadtteils habe die Interessengemeinschaft Blumenkübel angeschafft und bepflanzt. Zudem werde das alte Rathaus angestrahlt.
Veranstaltungen in Kooperation mit dem Kulturverein
Weiterhin zum Programm von „Bredeney attraktiv“ werde die Müllsammelaktion im Frühjahr mit den Schulen und Kindergärten des Stadtteils gehören. „Die gab es schon vor der städtischen Sauber-Zauber-Aktion“, betont der neue Vorsitzende Stefan Wermter. In Kooperation mit „Bredeney aktiv“ werde man auch in Zukunft den Neujahrsempfang und kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte und Vorträge beibehalten.