Essen-Haarzopf. . Am alten Schulstandort Hatzper Straße sollen eine Kita und ein Schulgebäude neu entstehen. Ortspolitiker begrüßen die Entscheidung.

Der Stadtteil Haarzopf bekommt eine neue Kindertagesstätte mit insgesamt drei Gruppen und eine zweizügige Dependance zusätzlich zur bestehenden Grundschule Haarzopf. Der Rat beauftragte die Verwaltung jetzt mit Planung und Konzeption der neuen Gebäude in Modulbauweise an der Hatzper Straße 186. Dort fand bis zum Schuljahresbeginn 2014/15 Unterricht statt, später zogen dann Flüchtlinge in das Gebäude, das aber schon längst wieder leer steht.

Die neue gemeinsame Grundschule an der Raadter Straße, das Haus des Lernens mit angegliederter Kita, wurde schnell zu eng. Um dem hohen Schulraumbedarf zum Schuljahr 2019/2020 kurzfristig begegnen zu können, soll das Kita-Gebäude zunächst als einzügige Schule genutzt werden, bis auch das neue Gebäude für die zweizügige Schule fertiggestellt ist, heißt es seitens der Stadt. Zusätzlich werde am Standort der Grundschule Haarzopf an der Raadter Straße eine Übergangslösung für zwei Klassen errichtet. Sie sollen auf der Fläche des Spielplatzes auf der gegenüberliegenden Straßenseite in Pavillons untergebracht werden.

Die 2014 in Betrieb genommene Grundschule Haarzopf an der Raadter Straße ist bereits zu klein.
Die 2014 in Betrieb genommene Grundschule Haarzopf an der Raadter Straße ist bereits zu klein. © Socrates Tassos

Von den Politikern vor Ort gibt es positive Reaktionen auf die Ratsentscheidung. Bei der SPD Haarzopf/Fulerum ist man froh, dass eine Lösung für den künftigen Standort einer zusätzlichen Schule im Stadtteil gefunden wurde. Dazu der Vorsitzende Mathias Collet: „Die ehemalige Hatzper Schule mit einem Neubau wieder der ursprünglichen Nutzung zuzuführen, ist aus unserer Sicht nicht nur die schnellstmöglich praktikable Lösung, sondern wird auch den Ansprüchen an eine hohe Bildungsqualität gerecht.“

Derzeit wird nur ein weiterer Schulzug benötigt

Seine Stellvertreterin Jutta Krämer, Mitglied der Bezirksvertretung III, fügt hinzu: „Obwohl momentan nur ein weiterer Schulzug benötigt wird, wird der Neubau an der Hatzper Straße Raum für zwei Schulzüge bereitstellen. Das ist zukunftsgerichtet und wird der weiter voranschreitenden Verjüngung in unseren Stadtteilen gerecht.“

Die Pavillons an der Raadter Straße sollen für ein halbes Jahr genutzt werden. Die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung III habe dazu eine klare Haltung: „Wir werden darauf achten, dass den Schülern eine attraktive Lernatmosphäre geboten wird. Dazu gehören für uns vor allem ausreichend Spielmöglichkeiten in den Pausen. Daher sollte der Spielplatz an der Raadter Straße, auf dem vorübergehend die Pavillons aufgestellt sind, besser ausgestattet werden.“ Sobald die Pavillons abgebaut seien, solle der aufgewertete Spielplatz wieder uneingeschränkt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, so Jutta Krämer.

CDU bedauert fehlende Diskussion in der BV

Kritischer stehen die Christdemokraten der Ratsentscheidung gegenüber. Die CDU-Fraktion im Bezirk III bedauert, dass die Bezirksvertretung vor der Entscheidung des Rates kaum über das Thema diskutiert habe. Lediglich eine Dringlichkeitsentscheidung zur Nutzung der Spielfläche für den Pavillon sei getroffen worden.

„Die Mitglieder der Bezirksvertretung hatten keine Möglichkeit, sich inhaltlich ausreichend damit zu beschäftigen“, sagt Lothar Föhse, CDU-Fraktionssprecher in der BV III. Am Standort Hatzper Straße zu planen, erscheine aus planungs- und baufachlicher Sicht aber richtig. Für fragwürdig halte man aber die kostenintensive Übergangslösung auf dem Grundstück Raadter Straße.

Grüne befürworten den Neubau auf der alten Fläche

Auch die Grünen unterstützen das mehrstufige Vorgehen der Verwaltung. Die Reaktivierung des bereits seit einem Jahrhundert schulisch genutzten Grundstücks an der Hatzper Straße bleibe der pädagogisch wie ökonomisch beste Weg, so der schulpolitische Sprecher der Fraktion, Walter Wandtke. Der jetzt beschlossene Bau auf der Fläche der ehemaligen Grundschule Hatzper Straße sei uneingeschränkt zu begrüßen.

Der Standort sei aufgrund seiner Lage inmitten des Wohngebietes besonders gut für kleinere Kinder erreichbar. Da der angrenzende Stadtteil Fulerum keine eigene Grundschule besitze, sei der geplante Neubau für einen Teil der dortigen Kinder ebenfalls eine nahe liegende Angebotsverbesserung. Die Grünen seien zudem froh, dass man so Konflikte mit dem Naturschutz umgehe. Die hätten sich ergeben, wenn man sich für die andere diskutierte Variante, den ergänzenden Schulneubau an der Raadter Straße in das Landschaftsschutzgebiet, entschieden hätte.