Essen-Rellinghausen. . Umgebaute Telefonzelle in Rellinghausen bietet Platz für 200 Bücher. Guter Zuspruch in der Probephase. Bürgerschaft freut sich über Blumenpaten.

Gleich zwei Projekte der Bürgerschaft Rellinghausen-Stadtwald sind auf einen guten Weg gebracht: Für die 22 Blumenampeln, die den Stadtteil verschönern, haben sich Gießpaten gefunden. Und der Bücherschrank in Form einer alten Telefonzelle wurde jetzt offiziell eingeweiht.

Die Blumenampeln hatte die Bürgerschaft 2016 angeschafft, um den historischen Ortskern zu verschönern. Viermal im Jahr werden sie der Jahreszeit entsprechend neu bepflanzt. Rund 800 Euro pro Jahr investiert die Bürgerschaft in die Bepflanzung. Die katholische Gemeinde St. Lambertus und ein Nachbar bestücken die Ampeln in ihrem Bereich auf eigene Kosten.

Die alte Telefonzelle wurde zum Bücherschrank. Hier stöbern (v.l.) Norbert Kleine-Möllhoff (Kulturausschuss),  Udo Kiesendahl (Bürgerschaft) und Bezirksbürgermeister Gerhard Barnscheidt  in den Büchern.
Die alte Telefonzelle wurde zum Bücherschrank. Hier stöbern (v.l.) Norbert Kleine-Möllhoff (Kulturausschuss), Udo Kiesendahl (Bürgerschaft) und Bezirksbürgermeister Gerhard Barnscheidt in den Büchern. © André Hirtz

Gerade in den heißen Sommermonaten war das Gießen der Pflanzen für die Bürgerschaft zu einer Belastung geworden. Deshalb startete der Vorstand um den Vorsitzenden Johannes Stoll vor einigen Wochen über diese Zeitung einen Aufruf, dass Gießpaten gesucht würden. Mit Erfolg: Fünf Bürger – Anwohner und Geschäftsleute aus dem näheren Umfeld – meldeten sich. Sie alle erfreuen sich an den Blumen – und wollen nun auch bei der Pflege helfen. „Wir gießen, wenn es nötig ist und wir gerade Zeit haben“, sagt Apothekerin Andrea Bonmann, deren Mitarbeiter auch mitmachen, wenn sie selbst verhindert ist. „Man muss halt auf den Neigungswinkel der Blumenstängel achten, dann sieht man, wann es Zeit für Wasser ist“, erklärt Gießpate Dieter Fischer.

Bücherschrank in Telefonzelle ist neuer Blickfang

Ein neuer Blickfang an der Frankenstraße ist auch die magentafarbene Telefonzelle, die zum Bücherschrank umfunktioniert wurde und Platz für rund 200 Bücher bietet. „Die Probephase läuft seit vier Wochen. Bisher gab es keine Probleme“, sagt der Bürgerschaftsvorsitzende Johannes Stoll. Derzeit sei die Bücherzelle rund um die Uhr geöffnet. „Sollten irgendwelche Schäden auftreten, würde der Bäcker, neben dessen Laden an der Frankenstraße 135 die Zelle steht, diese morgens um 7 Uhr auf- und abends um 19 Uhr wieder abschließen. Das wäre aber vor allem schade für alle, die erst spät von der Arbeit kommen“, so Stoll.

In den ersten Wochen sei die Bücherzelle gut besucht worden. „Ich schätze, 20 Leute kommen jeden Tag vorbei, nehmen Bücher mit oder stellen welche rein“, beobachtet Gudrun Buchholz, Verkäuferin in der Bäckerei. Die ausgediente Telefonzelle der Telekom Potsdam hatte die Bürgerschaft mit finanzieller Hilfe der Bezirksvertretung II und mehrerer Sponsoren für 540 Euro erworben und für rund 2000 Euro zum Bücherschrank umbauen lassen.

Alte Telefonzelle stammt aus Potsdam

Insgesamt hätten 5000 gelbe Telefonzellen zum Verkauf gestanden, die innerhalb von zwei Jahren vergriffen waren. Von den 5000 magentafarbenen Zellen seien wohl noch 1100 zu haben, so Stoll. Ähnliche Bücherschränke gebe es auch in Freienbruch und Steele.

Die Mottowoche im Rahmen des Projekts „Geschichtsträchtig und voller Geschichten“, mit dem die Bürgerschaft den dritten Preis beim Kreativwettbewerb 2017 der Essen Marketing Gesellschaft gewonnen hatte, fand Ende April statt. Im Zentrum standen Führungen und Vorträge. Auch die Bücherzelle gehörte zum Projekt.