Essen-Bredeney. . „Jugend musiziert“: Beim Bundesentscheid in Lübeck gewinnt Christian Sroka einen ersten Preis. Tasteninstrumente faszinieren den 15-Jährigen.

Christian Sroka sitzt an seinem schwarzen und glänzenden Boston-Flügel der legendären Firma Steinway & Sons und spielt den Walzer Opus 69 Nr. 2 von Chopin. Vor gut einem Monat gewann er zusammen mit dem Trompeter und Abiturienten Moritz Lopper in Lübeck einen der vielen ersten Preise beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“.

Seitdem der heute 15-Jährige stehen konnte, stand er sehr gerne neben seinem Opa Franz am Flügel. Und schon damals scheint es ihn bereits in den Fingern gejuckt zu haben. Mit sechs Jahren begann er dann, selbst Klavier zu spielen: „Ich nahm damals Unterricht bei Cornelia Sokoll von den Musikmachern, einer kleinen privaten Musikschule im Essener Süden. Seit zwei Jahren bin ich nun bei Tamilla Guliyeva an der Musikhochschule in Werden.“

Christian Sroka besucht derzeit die 9. Klasse der Goetheschule, wo musikalische Schüler, wie er sagt, außerordentlich gut gefördert werden: „Es gibt ein Vororchester und dann noch das Schulorchester. Unsere Lehrer sind sehr motiviert und legen Wert darauf, dass sowohl die noch nicht so guten als auch die sehr guten Musiker den richtigen Anschluss finden. Dann wird halt zur Not ein wenig umgeschrieben, und beim Sommerkonzert darf ich sogar Soli spielen.“

Sieger auch beim Lions-Jugendpreis 2017

Bei Musikwettbewerben ist Christian Sroka schon fast ein alter Hase. Er hat schon einige erste Preise bei „Jugend musiziert“ gewonnen oder auch beim Lions-Jugendpreis 2017 mit seinem Duo-Partner Moritz an der Trompete. Die beiden sind im wahrsten Sinne des Wortes ein eingespieltes Team: „Moritz hat dieses Jahr Abitur an meiner Schule gemacht. Mit ihm habe ich dann vor einem Monat auch den ersten Preis beim Jugend-musiziert-Wettbewerb geholt.“

Seit acht Jahren hat Sroka ein Trio mit seinem Cousin am Cello und einer Geigerin, mit denen er bereits in der Philharmonie aufgetreten ist. Beim Konzert „Ausgezeichnete Kinder“. „Ich wurde seinerzeit von Ranga Yogeshwar sogar auf der Bühne interviewt. Da war ich schon stolz.“

Die Begegnung mit dem Diplom-Physiker war auch deshalb etwas Besonderes für den jungen Mann, weil er sich neben dem Klavierspiel auch sehr für Physik und Technik interessiert. „Ich würde später sehr gern etwas Technisches studieren, Tonmeister vielleicht oder sogar Astrophysik. Eine Musikerkarriere kommt eher nicht in Frage, da ist viel Konkurrenz, und meine eigenen Ansprüche wären mir, glaube ich, zu sehr im Weg.“ Auch bei Ins­trumenten hat der 15-Jährige durchaus eine technische Herangehensweise: „Die Mechanik fasziniert mich, gerade bei Orgeln. Ich habe deshalb sogar mal ein Praktikum bei einer Kirche gemacht.“

Opa war Chor- und Orchesterleiter

Christian Srokas Faszination für Orgeln und die Musik kommt nicht von ungefähr, denn sein Opa war Schulmusiker, Chor- und Orchesterleiter wie seine Frau und auch Orgelmusiker. Musik liegt ihm also sozusagen im Blut, denn auch seine Mutter, seine Tante und seine Schwester sind sehr musikalisch. „Ich hatte es nie so mit dem Notenlesen, habe immer einfach nachgespielt, was so im Unterricht gespielt wurde.“ Irgendwann fanden seine Mutter und er aber durch einen Zufall heraus, dass er ein absolutes Gehör besitzt. Das bedeutet, er kann den gespielten Ton oder Akkord allein durch das Hören benennen.