Essen-Bredeney. . Nach Verzögerungen wurde an der Bredeneyer Straße Richtfest gefeiert. Im Frühjahr 2019 sollen 45 Mietwohnungen und der Supermarkt fertig sein.
Das neue Wohn- und Geschäftszentrum an der Bredeneyer Straße 130-138 ist im Rohbau fertig. Insgesamt fünf Jahre hat es von den ersten Überlegungen bis zum Richtfest gedauert. Die eigentliche Bauphase – seit der Grundsteinlegung sind jetzt elf Monate vergangen – verlief planmäßig, heißt es beim Bauträger, dem Verband öffentlicher Versicherer. Zu Verzögerungen war es dagegen bei der Erstellung der Baugrube gekommen. Der Untergrund musste nach Bergschäden und Weltkriegsbomben durchsucht und riesige Felsblöcke mussten aufwendig abgetragen werden.
Blindgänger seien dort nicht gefunden worden, dafür aber Kohlestücke, was angesichts des oberflächennahen Kohleabbaus im Essener Süden aber nicht ungewöhnlich sei. Auf dem Areal zwischen Bredeneyer Straße und B 224/Zeunerstraße entstehen für rund 19 Millionen Euro 45 Mietwohnungen mit rund 5000 Quadratmetern Wohnfläche sowie ein großer Edeka-Supermarkt mit 1400 Quadratmetern Verkaufsfläche im Erdgeschoss. Der Häuserblock mit dem alten, wesentlich kleineren Kaiser’s-Supermarkt und ein weiteres altes Haus an der sogenannten kleinen Bredeneyer Straße mussten weichen. Letztgenanntes Grundstück hatte der Bauträger nach langen Verhandlungen erworben.
Für den Stadtteil soll der Neubau wichtige Impulse bringen – was durch die bereits erfolgte Neuansiedlung von Geschäften im Umfeld auf einem guten Weg zu sein scheint. Der Neubau soll im Frühjahr 2019 bezugsfertig sein. Gespräche für die Vermietung der Wohnungen laufen bereits seit Jahresbeginn über das Bredeneyer Maklerbüro Hirschmann Immobilien. Ein Verkauf der Wohnungen sei nicht vorgesehen. „Wir sind da nachhaltig orientiert, wollen die Wohnungen im Bestand halten. Das Interesse an den Wohnungen ist groß“, sagt Michael Rohde, Vorstandsmitglied des Verbands öffentlicher Versicherer. Die Wohnungen, die U-förmig als Randbebauung mit einem Gebäude im Innenhof angelegt werden, sind zwischen 60 und 130 Quadratmeter groß. Zusätzlich entstehen 94 Stellplätze, davon 75 in der Tiefgarage.
Die Gäste trafen sich im zukünftigen Verkaufsbereich
Die Gäste des Richtfestes kamen nach dem offiziellen Teil im Innenhof dann im Verkaufsraum des späteren Supermarktes zum Imbiss zusammen, für den die Tische stilecht mit Plastikbaufahrzeugen dekoriert waren.
Das Richtfest war auch für Baudezernent Hans-Jürgen Best ein Grund zur Freude: „Ich kenne das Areal noch aus meiner Kindheit, bin auf dem Weg zur Goetheschule immer hier vorbeigekommen und habe an der Klümpkes-Bude dort Süßigkeiten gekauft“, erinnert sich Best und zeigt auf die Ecke Zeunerstraße. Später, als er bereits Baudezernent war, habe er sich immer gewünscht, dass sich jemand finde, der das Gelände im Stadtteilzentrum vernünftig entwickeln würde – was ja jetzt geschehe. „Jede Wohnung, die hier entsteht, ist nicht nur gut für den Bauträger, sondern gut für die Stadt Essen“, erklärt Hans-Jürgen Best.
Arbeiten gestalteten sich aufgrund der Enge schwierig
Dass sich die Bauarbeiten aufgrund des engen Baufeldes teils schwierig gestalten würden, sei von Beginn an klar gewesen. Im Prinzip müsse man alle angelieferten Materialien sofort verbauen, weil es kaum Möglichkeiten zur Lagerung gebe. „Wir können den Anwohnern nur ein großes Lob für ihre Geduld aussprechen, denn schließlich waren gerade die Felsarbeiten in der Baugrube mit viel Lärm verbunden“, so Michael Rohde.