Essen-Fulerum. . Anja Schmitz aus Fulerum beteiligt sich an der Aktion „Offene Gartenpforte“. Ihr Garten zeichnet sich durch farbenprächtige, duftende Blumen aus.

Eine blühende Oase hat sich Anja Schmitz zwischen Fulerumer Straße und Südwest-Friedhof geschaffen. Die präsentiert die 55-Jährige im Rahmen der offenen Gartenpforte am Samstag und Sonntag, 16. und 17. Juni. „Ich bin Sammlerin“, sagt die Gartenfreundin und zeigt ihre verschiedenen Rosen-, Hortensien- und Fingerhutsorten.

Ihren 350 Quadratmeter großen Garten könne man nicht nur mit allen Sinnen genießen, er sei auch ein Ort der Geschichten und Erinnerungen. So bestehe die dekorative Ziegelmauer hinter der Sitzecke aus Steinen, die bei Umbauarbeiten in der Wohnung übrig blieben, die grüne Marmorplatte auf dem Boden habe früher zum Wohnzimmertisch der verstorbenen Schwiegereltern gehört. „Die Töpfersachen stellt eine Freundin selbst her und das Fenster am Rosengang stammt von unserem alten Wohnzimmerschrank. Das füllt die Lücke, die durch einen abgebrochenen Rosenast gerissen wurde“, erklärt Anja Schmitz.

Die Ziegelelemente bestehen aus Steinen, die beim Umbau der Wohnung anfielen.
Die Ziegelelemente bestehen aus Steinen, die beim Umbau der Wohnung anfielen. © Socrates Tassos

Verschiedene Dickblattgewächse hat sie in einem selbst gebauten Ständer aus Tontöpfen, aber auch in alten Schuhen arrangiert. „Um sich solche Ideen zu holen, kommen die Leute zur Gartenbesichtigung“, sagt die Mutter zweier erwachsener Kinder. Sie sei eigentlich Rechtsanwaltsgehilfin, habe dann aber zehn Jahre ihre kranke Mutter gepflegt. Gerade in dieser Zeit habe der Garten eine wichtige Funktion bekommen. „Trotz der Krankheit hatte meine Mutter Spaß an den Blumen, wenn sie auf dem Balkon stand.“

Gartenbesitzerin freut sich auf gute Gespräche

Anja Schmitz freut sich am Tag der offenen Gartenpforte auf interessierte Besucher und gute Gespräche. „Ich habe schon zehn Mal bei der Aktion mitgemacht. Man lernt ganz tolle Leute kennen. Und es ist noch nie etwas kaputt gegangen, obwohl an so einem Tag auch mal 150 Besucher kommen“, sagt sie. Es gebe Gäste, die einfach nur einen schönen Tag verleben wollen, sich hinsetzen, an den Blumen riechen und genießen. Andere machten sich Notizen oder holten sich Tipps, wie sie selbst ihren Garten anlegen könnten. Einige Besucher kämen jedes Jahr wieder, um zu schauen, was sich verändert hat. „Es muss ja nicht alles jedem gefallen, das hier ist mein persönlicher“, sagt sie.

Seit 35 Jahren wohnt Familie Schmitz in dem Haus in Fulerum, erst als Mieter, inzwischen als Eigentümer. „Der Garten ist in den letzten 15 Jahren zu dem geworden, was er jetzt ist. Früher war hier Wald. Als dann die Fulerumer Straße durchgestreckt wurde, wollte ich unbedingt einen Sichtschutz aus verschiedenen Pflanzen“, blickt Anja Schmitz zurück. Die damals kleinen Gewächse haben inzwischen beachtliche Höhen erreicht. Bäume habe sie allerdings im gepfropften Zustand gekauft, da dann schon die endgültige Höhe erkennbar sei – bei einem relativ kleinen Garten nicht unwichtig. Äpfel und Kirschen pflanzte sie als Säulenobst, das nicht in die Breite geht und trotzdem ertragreich ist.

Die Blumenfreundin steckt viel Arbeit in den Garten

„Im Moment macht der Garten viel Arbeit, rund vier Stunden täglich. Aber es gibt auch Phasen, da spaziere ich nur ein bisschen über die Wege und entferne dabei Verblühtes“, so die Naturfreundin, die auch Plätze für Insekten und Vögel in ihrem Garten geschaffen hat und sich an der Vielfalt der gefiederten Gäste erfreut, die sich regelmäßig blicken lassen.

Urlaub ist bei Familie Schmitz im Sommer übrigens nicht angesagt: „Der Garten würde schon zwei, drei Wochen ohne uns überstehen. Aber warum sollten wir wegfahren, wenn es hier gerade so toll blüht?“

Eintritt kommt sozialen Zwecken zugute

Anja Schmitz zeigt ihren Garten im Rahmen der offenen Gartenpforte am Samstag und Sonntag, 16. und 17. Juni, jeweils 11 bis 17 Uhr. Der Garten befindet sich an der Oberscheidtstraße 6a in Fulerum. Der Eintritt kostet zwei Euro. Das Geld kommt sozialen Zwecken zugute. Informationen gibt es bei Anja Schmitz unter Telefon 87 18 164.