Essen-Huttrop. . Gemeinsam mit ihren polnischen Partnern überzeugen die Huttroper Pestalozzi-Förderschüler mit ihrem Projekt zur Kommunikation ohne Sprache.

Die Pestalozzi-Förderschule in Huttrop steht gemeinsam mit ihrer polnischen Partnerschule aus Zabrze im Finale eines Wettbewerbs zum Thema „Ich kann nicht sprechen, aber ich kann kommunizieren“. Unter zahlreichen Teilnehmern sind es die einzigen Förderschulen, die sich an dem Wettbewerb des Deutsch-Polnischen Jugendwerks beteiligen. Das Erreichen des Finales sei ein großer Erfolg, wie Lehrerin Angela Michel betont. Es sei schon ungewöhnlich, dass Förderschüler an einem internationalen Austausch mit Wettbewerb teilnähmen und es dann gleich in die Endrunde schafften.

Aktuell bereitet sich das Team aus Huttrop auf den Besuch bei den polnischen Partnern vor, der vom 23. bis 29. April stattfinden wird. „Die Kinder sind schon aufgeregt, dass es jetzt bald losgeht. Es gab schon ein zweitägiges Vorbereitungstreffen im Emil-Frick-Haus, bei dem sich die Gruppe finden sollten. Für einige der Schüler mit Handicap ist es ja das erste Mal, dass sie eine so weite Reise ohne Eltern unternehmen“, sagt Claudia Kraft. Auch ihr Sohn Tom (11), der das Down-Syndrom hat, fahre mit. „Um ihn mache ich mir keine Sorgen, er war schon allein unterwegs und wird das gut meistern.“ Lehrer und Integrationshelfer der Pestalozzi-Schule betreuen die Gruppe aus zehn Mädchen und Jungen.

Die Kommunikation läuft ohne Lautsprache ab

In Polen werden die Teilnehmer zwischen zehn und 18 Jahren mit unterschiedlichen Behinderungen und Einschränkungen, darunter Blinde, Autisten und Kinder mit Down-Syndrom, an einem gemeinsamen Programm mit den Partnerschülern teilnehmen. Dabei können die Huttroper Schüler die gerade erlernten polnischen Wörter mit ihren elektronischen Kommunikationshilfen anwenden.

„Die Kinder können sich nicht oder kaum durch Lautsprache verständigen, kommunizieren aber mit Hilfe von Sprachcomputern, Piktogrammen oder Gebärden“, erklärt Angela Michel. Im Oktober kommen die polnischen Schüler zum Gegenbesuch, werden dann im Emil-Frick-Haus oberhalb des Baldeneysee übernachten, so Claudia Kraft. Zum Abschluss des Austausches erstellen die Schüler eine Dokumentation. Diese soll im Februar 2019 den anderen Wettbewerbsteilnehmern und der Jury des Deutsch-Polnischen Jugendwerks vorgestellt werden. Die kürt bei einer feierlichen Zeremonie in Berlin aus allen Beiträgen die Gewinner. „Prämiert werden jeweils die deutsch-polnischen Paare, die sich den Platz dann am Ende teilen“, sagt Claudia Kraft.