Essen-Rellinghausen. André Münz, Jochen Pils und Thorsten Eggert fotografieren Naturphänomene und den Verfall der Industriekultur. Warum sie so faszierend finden.
Sie treffen sich regelmäßig im Unperfekthaus, tauschen sich über ihre neuesten Streifzüge durch die Kulturlandschaft Ruhrgebiet aus: André Münz, Jochen Pils und Thorsten Eggert, Fotografen aus Leidenschaft. Jetzt stellt das Trio eine Auswahl seiner Fotografien aus den vergangenen zwei Jahren im Blücherturm in Rellinghausen aus – an den beiden Wochenenden 17./18. und 24./25. Februar jeweils in der Zeit von 13 bis 18 Uhr.
„Bildwerk.ruhr“ – diesen Namen haben sich die drei Protagonisten gegeben. „Das ist noch ganz frisch“, erzählt Münz lachend. Seit dem 1. Januar 2018 firmieren sie als Foto-Club, und dieser ist auch dem Deutschen Verband für Fotografie e.V. (DVF) im Landesverband Westfalen angeschlossen.
Ausstellung ist Premiere
Die Ausstellung im Blücherturm ist auch die erste gemeinsame Präsentation der Essener. „Ich habe dort vor drei Jahren mit Jochen Pils schon mal einige Arbeiten gezeigt“, berichtet André Münz, über dessen Schwiegervater der Kontakt zur Bürgerschaft Rellinghausen zustande kam. Münz: „Wir freuen uns, dass die Bürgerschaft uns den Blücherturm erneut angeboten hat. Die sehr urige Atmosphäre des Gebäudes passt zu unseren Fotos. Dort dreht sich auch vieles um Altes, um Industrieanlagen zum Beispiel.“
Jeder hat eigenen Schwerpunkt
Jeder der Fotografen hat dabei seinen eigenen Schwerpunkt. Münz, 48, hat sich auf Landschaften, Industriekultur und Objektfotografie spezialisiert. Und das beschränkt sich nicht nur auf die Heimat Ruhrgebiet: „Fasziniert hat mich in Schweden der Gegensatz von unberührter Natur und andererseits das Auffinden von verfallenden Fahrzeugen, die eben auch einfach so in der Natur stehen.“
Jochen Pils, 49, mag neben der Industriekultur die Geschwindigkeit, Menschen und den Ruhrpott: „Die Industriekultur ist einfach faszinierend. Der Verfall, dort wo er nicht künstlich aufgehalten wird, hat sehr viel Kunstvolles an sich und zeigt uns die Geschichte des Ruhrgebietes auf seine besondere Weise.“ Ihn sporne an, dies heute fotografisch zu erfassen.
Das Trio ist an allen Ausstellungstagen vor Ort
Thorsten Eggert, 45, der seine Aufnahmen erstmals öffentlich ausstellt, experimentiert u.a. mit den Belichtungszeiten. „Mit der Makrofotografie kann ich ohne weite Reisen neue Horizonte erreichen.“ Oft liege das Besondere im Detail verborgen direkt vor der Haustür, man müsse nur genau hinsehen. „Mit einem Teil meiner Bilder will ich dem Betrachter den reizvollen Blick ins Detail des Alltäglichen nahebringen.“
Im Blücherturm wollen die drei Fotografen an allen Ausstellungstagen für Fragen der Besucher zur Verfügung stehen. „Wir freuen uns über den Austausch“, sagt André Münz. Vielleicht sei ja der eine oder andere fotografisch Interessierte dabei, der Lust darauf habe, beim Foto-Club „Bildwerk.ruhr“ mitzumachen. Münz: „Dann wären unsere losen Treffen im Unperfekthaus bald ein regelmäßiger Stammtisch.“