Essen-Haarzopf. . Die Haarzopfer wünschen sich ein Miteinander von Jung und Alt. Das Projekt könnte Auf’m Bögel entstehen. Mehr zum Antrag des Bürgerbündnisses.
Was viele Bürger sich für den Stadtteil Haarzopf wünschen, will das Essener Bürgerbündnis (EBB) endlich umsetzen: ein Mehrgenerationenhaus. In der heutigen Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung stellt Fraktionsvorsitzender Michael Schwamborn den Antrag und wird ihn erläutern. Das Projekt soll möglichst bald auf dem Grundstück Auf’m Bögel 38-42 realisiert werden.
Dort stehen derzeit noch Wohnhäuser, die als Flüchtlingsunterkunft gedient haben. Der Verkauf von Immobilien und Grundstück an einen Investor soll mit der Maßgabe erfolgen, dort ein Projekt für Mehrgenerationenwohnen und nach Möglichkeit auch geförderten Wohnungsbau zu realisieren.
„Die Fläche ist für das Projekt hervorragend geeignet“
„Die Flüchtlingszahlen gehen zurück, dieser Standort wird nicht mehr benötigt“, sagt Michael Schwamborn. „Und die Fläche ist für so ein Projekt hervorragend geeignet.“ Die Bevölkerungsstruktur in Haarzopf sei geprägt durch einen hohen Anteil älterer Menschen. „Die wohnen dort schon sehr lange, teilweise auf großem Wohnraum, und möchten im Stadtteil bleiben.“ Doch Möglichkeiten, sich kleiner zu setzen, gebe es kaum. „Andererseits ist Haarzopf für Familien sehr interessant. Sie suchen größere Wohnungen.“ Ein Miteinander von Jung und Alt wäre die ideale Lösung, um beiden Seiten gerecht zu werden.
„Die Bürger haben diesen Wunsch mehrfach auf Versammlungen formuliert, wir greifen ihn nun auf und sind guten Mutes, dass auch die anderen Fraktionen mitziehen“, betont Schwamborn.
Bereicherung für den Stadtteil
„Ein solches Projekt würde sich außerdem nahtlos in die angestrebte zukunftsorientierte Stadtentwicklung einfügen. Die Stadt Essen möchte ja dem demografischen Wandel begegnen und stabile Sozialstrukturen schaffen.“
Als Vorbild nennt der Fraktionsvorsitzende des Essener Bürgerbündnisses das Quartier von Vivawest in Altenessen. Im historisch gewachsenen Quartier rund um den Bausemshorst, die Wolbeck- und die Johanniskirchstraße hatte das Wohnbauunternehmen schon 2007 eine Mehrgenerationen-Wohnanlage verwirklicht. Weitere Bauabschnitte kamen in den Folgejahren hinzu. Und der Garten der Generationen bereichere das Quartier, findet Schwamborn. „So etwas stelle ich mir auch mitten in Haarzopf vor.“
Das Umfeld mit den bestehenden Infrastrukturen (z.B. Pflegeheim, Seniorenresidenz, Bürgerpark, Schule, Kita, Sportanlagen, Einkaufszentrum, Nahverkehr, Kirchen) würde ebenfalls davon profitieren. „Auch eine Förderung der Integration und Inklusion ist bei so einem Bauvorhaben gut möglich.“