Essen-Stadtwald. . Pianistin Liv Reinecke aus Stadtwald bildet mit Schlagzeuger Ulf Weinstock das Duo Pradonium. Sie bringt Familie, Job und Musik unter einen Hut.
Über Langeweile kann sich Liv Reinecke nicht beklagen. Die 39-Jährige aus Stadtwald hat in Münster Bio-Technologie studiert und arbeitet wegen ihrer zwei Kinder in Teilzeit. Seit dem Frühjahr ist die Pianistin aber auch Teil des Duos Pradonium, das gerade seine erste CD veröffentlicht hat. „Ich entspanne mich abends zu Hause beim Komponieren. Die Musik ist für mich ein perfekter Ausgleich“, sagt Liv Reinecke.
Gemeinsam mit Schlagzeuger Ulf Weinstock (38) setzt sie auf die ruhigen Töne. „Wir machen reine Instrumentalmusik. Es sind eher langsame, melancholische Stücke zum Herunterkommen und Wohlfühlen, die uns und die Zuhörer entspannen“, sagt die Pianistin, die jetzt meist Keyboard spielt, „weil es sich besser transportieren lässt“. Dabei verzichte sie auf vorgefertigte Klangmuster und Effekte. „Wir sind eher puristisch unterwegs“, so die Hobby-Musikerin, die auch Saxofon spielt. Ulf Weinstock lernte sie in einer Rockband kennen, in der beide parallel auch noch aktiv sind. „Im Moment steht aber Pradonium im Mittelpunkt“, erklärt der Schlagzeuger.
Die Eigenkompositionen klingen leicht sphärisch
Der Name des Duos ist ein Kunstwort, in dem die Begriffe Piano und Drum, also Trommel, stecken. Ein bisschen sphärisch klingen die Eigenkompositionen, die man laut Ulf Weinstock gut auf dem Sofa, in der Badewanne oder auch im Restaurant hören kann. Ganz bewusst spielten sie keine Cover-Songs und keine „Partymucke“, sondern eigene Sachen. „Die Stücke existieren nur im Kopf, werden nicht aufgeschrieben. Ich hatte noch nie Spaß daran, nach Noten zu spielen“, erinnert sich die ehemalige Grashof-Schülerin Liv Reinecke an ihren Klavierunterricht an der Folkwang-Musikschule.
Mit sieben Jahren hatte sie angefangen, erst Klassik und später vermehrt Pop gespielt, bis in der Pubertät der Sport wichtiger wurde. „Volleyball und Klavierspielen passt nicht so richtig zusammen“, blickt die Mutter von zwei fünf- und siebenjährigen Kindern zurück. Sie habe aber auch in der sportlichen Phase immer viel Musik gehört, vor allem Progressive Rock, und dann mit Anfang 20 mit dem Saxofonspielen angefangen. Das praktiziert sie bis heute in der Band.
Zu Hause spielt die Musikerin oft mit Kopfhörer
„Mit dem Saxofon habe ich das Improvisieren gelernt, aber auf dem Klavier kann ich mich und meine Gefühle besser ausdrücken. Und das Praktische ist, dass ich mit Kopfhörer spielen kann“, beschreibt sie ihre kreativen Stunden zu Hause, wenn die Kinder schlafen. So lasse sich alles verbinden. „Im Moment läuft es gut. Wer weiß, was sich aus Pradonium noch entwickelt, wir stehen ja noch am Anfang“, freuen sich die Musiker.
Das Album mit sechs Stücken ist seit Ende September als Download oder als CD auf www.pradonium.de erhältlich. Pradonium spielt mit zahlreichen anderen Künstlern beim Charity-Konzert am Samstag, 21. Oktober, 20 Uhr, in der Weststadthalle (Karten 15 Euro). Am Donnerstag, 26. Oktober, sind die Musiker bei gutem Wetter ab 18 Uhr zu Gast auf dem Feierabendmarkt auf dem Weberplatz. Einige ihrer Songs präsentieren sie auch bei der weihnachtlichen Session Possible von Wolf Codera am 27. Dezember in der Henrichshütte in Hattingen.