Essen-Haarzopf. . Acht Jahre hat SuS Haarzopf für die Umgestaltung seiner Anlage gekämpft. Ende Oktober soll alles fertig sein. Verein hofft auf Neuanmeldungen.
Acht lange Jahre haben die Haarzopfer für einen Kunstrasenplatz am Föhrenweg gekämpft. Jetzt ist er im Bau und wird voraussichtlich Ende Oktober bespielbar sein. „Dann werden wir erstmals den Winter durchspielen können. Auf dem Ascheplatz war oft monatelang kein Training möglich, wenn es lange geregnet hat. Und im Sommer hatten die Nachbarn rote Asche auf dem Kuchen, weil es so gestaubt hat“, sagt Ulrich Ostermann, Vorsitzender der Fußball-Abteilung von SuS Haarzopf. Er hofft, dass der Kunstrasen zu zahlreichen Neuanmeldungen führt.
Der Mitgliederschwund in den vergangenen zehn Jahren sei dramatisch gewesen: 2007/08 habe SuS Haarzopf noch 14 Jugend- und vier Seniorenmannschaften gemeldet, 2012 seien es nur noch vier Jugend- und drei Seniorenteams gewesen. Aktuell spielen sieben Jugend- und drei Seniorenmannschaften. „Wenn die Nachbarn alle Kunstrasen haben, hat man schwer zu kämpfen“, weiß Ostermann.
Die Teams sind während der Bauzeit ausquartiert und trainieren bei TuS Essen-West 81, Tusem. dem Mülheimer SV Raadt und den Sportfreunden 07. „Zum Glück haben die Arbeiten bei uns Mitte Juli begonnen, da war erstmal Fußballsommerpause. Für die jetzt anstehenden Liga-Spiele – unsere erste Mannschaft spielt in der Kreisliga A – wurde, soweit möglich, das Heimrecht getauscht, so dass wir jetzt fast nur Auswärtsspiele haben“, sagt Ostermann.
Erste Gespräche gab es bereits im Jahr 2009
Erste Gespräche mit der Stadt in Sachen Kunstrasen habe es bereits 2009 gegeben. „Die von der Stadt geforderte 2:1-Regelung, nach der sich zwei Vereine zusammenschließen sollten, um dann einen Kunstrasenplatz zu erhalten, konnten und wollten wir in Haarzopf nicht umsetzen“, sagt Ostermann. Dafür wäre nur Fortuna Bredeney in Frage gekommen, wo gerade ebenfalls ein Kunstrasenplatz gebaut wird.
„Beide Stadtteile sind so groß, dass ein eigener Sportplatz Sinn macht. Gerade Haarzopf wächst ja noch weiter“, so Ostermann. Um das Projekt Kunstrasen voranzutreiben, habe man einen Förderverein gegründet und Aktionen wie Sponsorenläufe zur Spendensammlung organisiert. Am Ende seien 60 000 Euro zusammengekommen, die man an die Stadt überweisen könne. Im Februar war dann klar: Der SuS Haarzopf bekommt seinen lang ersehnten Kunstrasenplatz. Der Umbau kostet 630 000 Euro.
Auch die Leichtathletik-Anlage wird hergerichtet
Mit der bereits abgetragenen Asche, die derzeit zu Bergen aufgetürmt am Spielfeldrand lagert und von den Vereinsmitgliedern „Haarzopfer Schweiz“ genannt wird, soll die Grundlage für die Übungswiese gelegt werden. Die werde vom ebenfalls am Föhrenweg ansässigen Turnerbund Haarzopf und der Grundschule genutzt. Zudem wird der Leichtathletik-Bereich mit Sprunggrube und Diskus-Anlage wieder hergerichtet, statt Asche- gibt es dann eine Tartanbahn.
Derzeit laufen die Pflasterarbeiten. Der Sportplatz selbst werde noch im Niveau ausgeglichen und asphaltiert, bevor der Rasenteppich verlegt werde. „Der Kunstrasen, der rund 200 000 Euro kostet, hat eine Lebensdauer von etwa 15 Jahren“, so der Vorsitzende. Ob es noch in diesem Jahr ein Einweihungsfest geben wird, steht lauf Ulrich Ostermann noch nicht fest.