Essen-Margarethenhöhe. . Klaus Leisen ist seit einem halben Jahr Geschäftsführer des Traditionsvereins Tusem von der Margarethenhöhe. Er will das Kursprogramm erweitern.

Das Kursprogramm deutlich erweitern, die Abläufe verbessern und die Zufriedenheit aller Beteiligten erhöhen – mit diesen Zielen ist Klaus Leisen vor einem halben Jahr als neuer Geschäftsführer des Tusem angetreten. „Ich bin mir sicher, wir sind auf einem guten Weg“, sagt der 62-Jährige, der schon immer auf der Margarethenhöhe lebt und seit 1970 beim Tusem aktiv ist. Er spielte selbst Volleyball, führte diese Abteilung zehn Jahre lang und baute sie auf.

Noch immer ist Leisen als Beachvolleyballer aktiv, ist bei Deutschen und Westdeutschen Meisterschaften im Seniorenbereich erfolgreich. Mit seiner Frau betreut er die Beachvolleyball-Anlage im Grugapark mit sieben Feldern, die vom Tusem, TVG Holsterhausen und TV Bredeney genutzt wird. Doch das alles reichte dem „Rentner-Lehrling“, wie sich der früher bei RWE tätige Ingenieur in Altersteilzeit selbst nennt, nicht.

Als sich sein Vorgänger auf dem Geschäftsführer-Posten im Frühjahr anders orientierte, war es naheliegend, dass man Klaus Leisen fragte, ob er den Job übernehmen könne. Vorstandserfahrung hatte Leisen schon reichlich gesammelt, war von 1987 bis 1992 und von 2008 bis 2014 im Präsidium, davon vier Jahre als Vize-Präsident. Schnell war klar, dass alles passte. In seinem neuen Amt sieht er sich keinesfalls nur als Schreibtischtäter.

Geschäftsführer will sich alles in Ruhe ansehen

„Ich habe die Übungsleiterscheine noch mal gemacht und will auch in allen Kursen mal dabei sein und sehen, wie es läuft“, sagt der sportliche 62-Jährige, dessen Frau und die erwachsenen Zwillinge ebenfalls mit dem Tusem eng verbunden sind. „Meine Frau ist bis heute dem Mutter-Kind-Turnen treu geblieben, meine 27-jährigen Söhne spielen erfolgreich Handball“, sagt Leisen.

Eine lange Einarbeitungszeit in seine neue Aufgabe sei im Prinzip nicht nötig gewesen. „Ich kannte ja alles hier“, sagt Leisen. Dennoch wollte er sich erst einmal in Ruhe ansehen, „wie es so läuft, bevor ich etwas verändere“. Die Anmeldezahlen seien nach dem Rückgang in den Vorjahren wieder gestiegen. Freie Kapazitäten gebe es allerdings im Vormittagsbereich. Dafür würden Abendkurse wie Zirkeltraining sehr gut angenommen.

Rund 500 Teilnehmer besuchen die etwa 60 Kurse

„Da muss man dann auch konsequent sein und Kurse, zu denen sich kaum jemand anmeldet, streichen. Die freien Hallenzeiten können dann für die beliebteren Angebote genutzt werden“, sagt der Geschäftsführer, der dem früher häufigen Wechsel der Übungsleiter entgegenwirken und die Auslastung der Räumlichkeiten verbessern will.

Wichtig erschien Leisen auch, die Arbeitsabläufe zu verbessern. „Bei über 60 Kursen mit über 500 Teilnehmern und 25 Übungsleitern muss die Koordination stimmen“, sagt er. Seit neuestem existiere eine WhatsApp-Gruppe für Übungsleiter. „Falls einer kurzfristig ausfällt, kann so kurzfristig Ersatz gefunden werden, so dass die Teilnehmer weder angerufen werden müssen noch vergeblich kommen. Das führt bei allen Beteiligten zu mehr Zufriedenheit“, berichtet der Geschäftsführer. Die Übungsleiter sollen zudem an Fortbildungen teilnehmen, damit die Krankenkassen die Kurse bezuschussen.

Fitness ist auch ohne Geräte möglich

Eine Art Fitness-Studio solle das Sport- und Gesundheitszentrum am Fibelweg auf keinen Fall werden – und das nicht nur aus Kostengründen. „Das Gerätetraining finde ich zu einseitig, das widerspricht meiner Philosophie. Wir setzen auf Fitness ohne Geräte mit Übungen, die man auch zu Hause nachmachen kann.“

Die Kurse und die Reha-Sportangebote, an denen etwa 150 Bürger teilnehmen, sind neben dem Vereinssport das zweite Standbein des Tusem. Mit seinen 2700 Mitgliedern sei er der zweitgrößte Essener Sportverein mit 14 Abteilungen.