Essen-Rüttenscheid. . Die Galerie Jesuschris bietet seit März jungen Künstlern eine Plattform und zeigt jetzt Werke der Venezolanerin Flaca. Ein Thema ist Feminismus.

Bunt, provokant und intensiv – so kann man die Kunst von Mercedes Alejandra Goudet Astudillo alias Flaca kurz beschreiben, die ab heute Abend bei Jesuschris an der Witteringstraße zu sehen ist. „Wir sind echt stolz, dass wir diese Ausnahmekünstlerin bei uns präsentieren dürfen“, sagt Jesus Lopez, der mit Chris Brackmann gemeinsam die Galerie betreibt. Er erzählt, dass die gebürtige Venezolanerin eher zufällig auf ihre Galerie gestoßen sei „und sofort elektrisiert war, als sie unseren Namen gelesen hat“.

Es ist bereits die vierte Ausstellung, die die beiden Grafikdesigner in ihren Räumen zeigen. Dort betreiben sie seit März eine Art öffentliches Kunsthaus, das gleichzeitig auch als ihr gemeinsames Atelier fungiert.

Galeristen wollen auch junge Menschen anziehen

„Wir wollen hier einen Raum schaffen ohne Hemmschwellen, der offen ist für alle“, erklärt Jesus Lopez, „und wir wollen auch junge Leute zu uns locken, die noch gar nicht so viel mit Kunst in Berührung gekommen sind oder die eine unkomplizierte Möglichkeit suchen, ihre Kunst zu zeigen.“ Das sei bislang gut gelungen. Schon bei der vorherigen Ausstellung konnten sie einer jungen Künstlerin aus der direkten Nachbarschaft eine Plattform bieten.

Die Autodidaktin Flaca kämpft mit ihren inszenierten großformatigen Collagen nicht nur für die Emanzipation der Frau, für Liberalismus, Toleranz und die freie Verfügung über den eigenen Körper, sondern setzt sich auch mit dem Thema Religion auseinander.

Künstlerin erzählt mit Bildern eine Geschichte

So schafft sie popartige plakative Kunst, die gespickt ist mit ein- bis mehrdeutigen Botschaften, wie „Make America nasty again“ („Mach Amerika wieder böse“) (in Anlehnung an Trumps Wahlspruch „Make America great again“ („Mach Amerika wieder groß“). Sehenswert ist auch ihre Serie „Frauen ohne Scham“, die zwischen Erotik und Bondage pendelt. Für Flaca ist das kein Widerspruch zum Feminismus, der für sie auch die Freiheit des Körpers beinhaltet. „Flaca erzählt mit ihren Bildern eine Geschichte, hat eine klare Mission“, so Brackmann.

Die Galerie Jesuschris lädt für Freitag, 23. Juni, 19 Uhr, zur Ausstellungseröffnung an die Witteringstraße 83 ein. Die Ausstellung ist vier Wochen lang zu sehen. Infos auf www.flacas-art.de