Essen-Haarzopf. . Mit verjüngtem Vorstand geht der Bürgerverein Haarzopf-Fulerum neue Wege. Thema ist der Mangel an altersgerechten Wohnungen und Kita-Plätzen.
Mit deutlich verjüngtem Vorstand will der Bürgerverein Haarzopf-Fulerum sich kommenden Herausforderungen stellen. Mit 23 Jahren senkt der neue zweite Vorsitzende Philipp Rosenau den Altersdurchschnitt deutlich. Die erste große Aufgabe, der sich das Team widmen will, ist die Entwicklung eines Stadtteilkonzepts.
Im Mittelpunkt stehen Themen wie Bauen, Infrastruktur, Schulen und Kitas, Kultur, Sport, Einkaufsmöglichkeiten und altersgerechtes Wohnen. „Die Mitarbeit der Bürger ist gewünscht. Wir hoffen, dass sich viele melden, die am Stadtteilkonzept mitarbeiten möchten“, so Rosenau. Der Student der Volkswirtschaft ist gebürtiger Haarzopfer und nach einem Zwischenstopp in Rüttenscheid in seinen Heimatstadtteil zurückgekehrt, wo er sich für die Stadtteil-Entwicklung engagieren will.
Die Arbeit des Bürgervereins soll künftig politischer werden – allerdings nicht im Sinne von Parteipolitik. Man wolle die Vereine einbinden und sich frühzeitig zu den Themen des Stadtteils positionieren, um von Stadt und Politik stärker als Partner wahrgenommen zu werden. Sehr am Herzen liegt Philipp Rosenau das Thema altersgerechtes Wohnen.
Ein Thema sind die Pläne für das alte Schulgelände
„In Haarzopf gibt es kaum bezahlbaren, akzeptablen Wohnraum für ältere Menschen, die sich kleiner setzen, aber in der gewohnten Umgebung bleiben wollen“, so der zweite Vorsitzende. Die aktuelle Entwicklung, dass an jeder freien Ecke des Stadtteils teure Eigentumswohnungen entstünden, sei bedenklich. „Die können sich die alten Menschen meist gar nicht leisten.“ „Und die Mansardenwohnung mit 50 Quadratmetern unterm Dach ist für Senioren, die nicht mehr gut Treppen steigen können, auch keine Alternative“, ergänzt Horst Holtwiesche, erster Vorsitzender.
Auch der Mangel an Kita-Plätzen und die Frage, was mit dem Gelände der ehemaligen Hatzper Schule passiert, beschäftigt das Team. „Seit die Asylbewerber dort ausgezogen sind, tut sich nichts. Dabei gibt es einen Bebauungsplan, der eine Kita und barrierefreies Wohnen vorsieht. Da die Stadt dort wieder Schulbetrieb erwägt, fragen sich die Bürger, wie das zusammenpasst“, so Rosenau.
Baulücken an der Fulerumer Straße schließen
Die Beruhigung der Humboldtstraße mit Einbauten und Bäumen, die die Anwohner finanziell mittragen müssten, sei ebenfalls Thema beim Bürgerverein. Dem Arbeitskreis Stadtteil-Entwicklung gehe es darum, den Politikern in Rat und Bezirksvertretung deutlich zu machen, was die Bürger vor Ort wollen und was nicht. Dabei seien sicherlich Kompromisse erforderlich. Rosenau plädiert dafür, eher Baulücken an der Fulerumer Straße zu bebauen, als die schützenswerten Freiflächen am Spielkampsweg und im Bereich der Kleingartenanlage Hohe Birk zu opfern.
Philipp Rosenau schätzt, dass die Erarbeitung eines Stadtteilkonzepts rund ein halbes Jahr dauern wird. Wer mitmachen will, sollte sich Samstag, 2. September, 18.30 Uhr, vormerken. An diesem Tag ist ein Treffen des Arbeitskreises geplant, der Ort wird noch bekanntgegeben. Für das Jahr 2018 denke man auch über neue Veranstaltungen wie eine Gourmet-Meile mit Haarzopfer Gastronomen nach.
Wer am Stadtteilkonzept mitwirken will, kann sich unter AK-Stadtteilkonzept@haarzopf-fulerum.de anmelden.