Essen-Margarethenhöhe. . Cornelia Brodersen von der Margarethenhöhe freut sich auf Gäste in ihrem Garten am 17. und 18. Juni. Sie legt Wert auf schattige Sitzecken.
Eigentlich hatte Cornelia Brodersen mit dem Thema Garten wenig zu tun. „Die Liebe dazu ist erst nach und nach gewachsen“, erzählt die 64-Jährige. Die grüne Idylle hinter ihrem Haus auf der neuen Margarethenhöhe kann sich sehen lassen.
Davon können sich Gartenliebhaber im Rahmen der Aktion „Offene Gartenpforte“ am Samstag und Sonntag, 17. und 18. Juni, jeweils 11 bis 17 Uhr, überzeugen. Dann öffnet Cornelia Brodersen erstmals ihren Garten an der Straße Am Nachtigallental 18 und freut sich auf Gespräche mit anderen Gartenfreunden.
Gartenliebhaberin arbeitet als Lehrerin
Cornelia Brodersen arbeitet als Lehrerin für Sozial- und Erziehungswissenschaften an einem Duisburger Gymnasium. Durch ihre erste Stelle kam die gebürtige Bayerin nach Essen. Hier lernte sie ihren Mann kennen, mit dem sie zwei erwachsene Kinder hat. Seit 22 Jahren lebt sie in dem Haus auf der Margarethenhöhe, erst zur Miete, jetzt im Eigentum.
Ihre Vermieterin habe ihr von Anfang an freie Hand bei der Gestaltung des rund 800 Quadratmeter großen Gartens gelassen, der unmittelbar ans Nachtigallental und damit an den Wald grenzt. „Meine Gartenleidenschaft ist nach dem Prinzip ,Learning by doing’ gewachsen“, berichtet Cornelia Brodersen, die ihr Wissen durch Gartenreisen, zum Beispiel nach Holland, vergrößerte. Bei der Bepflanzung musste sie durchaus Lehrgeld bezahlen. „Mal ist der Boden falsch, mal das Licht. So gehen immer wieder Pflanzen ein“, sagt die Gartenfreundin.
Im Nachtigallental fällte der Sturm viele Bäume
Nach Sturmtief Ela, durch das 2014 nicht nur die Pflanzen in ihrem eigenen Garten litten, sondern auch zahlreiche Bäume im Nachtigallental fielen, hätten sich ganz neue Perspektiven und Lichtverhältnisse ergeben. „Ich habe das ganz bewusst als Chance gesehen und den hinteren Bereich des Gartens neu gestaltet“, blickt sie zurück. Besonderen Wert legt Cornelia Brodersen auf gemütliche, schattige Sitzecken, die Vielfalt der Pflanzen, auf ein stimmiges Farbkonzept und auf Gewächse, die Tiere anlocken. „Wichtig ist, dass zu jeder Jahreszeit etwas blüht“, sagt die Lehrerin, die holländische Gärten und englische Cottage-Gärten mit gestaffelten Stauden liebt.
Gemüse baue sie nicht an, das sei anfällig für Schneckenfraß und zu pflegeintensiv. Das würde ihr selbst gesetztes Zeitlimit von einer Stunde Gartenarbeit pro Tag im Sommer sprengen. Seit kurzem gibt es hinten im Garten ein Kräuterbeet. „Mein Mann mag gern Dill“, erzählt Brodersen. Zwei von fünf Apfelbäumen sind geblieben, tragen schmackhafte Früchte. „Pflanzen kaufe ich eigentlich nur noch selten neu, versetze sie eher“, sagt Cornelia Brodersen.
Elemente des Feng Shui sind im Garten umgesetzt
Im Rahmen der Aktion „Offene Gartenpforte“ will sich die Lehrerin, die auch gern Fotos von Pflanzen macht, selbst andere Gärten ansehen, wie sie es bereits in den Vorjahren gemacht hat. Der Kontakt zu der Aktion sei über die digitalen Medien gelaufen.
„Da ist mein Garten empfohlen worden“, sagt Cornelia Brodersen, die nach eigener Einschätzung den größten Garten im Stadtteil hat und darin auch einige Elemente des Feng Shui umsetzt. „Ich sehe das aber alles nicht dogmatisch. Der Garten muss nicht perfekt sein“, sagt die Lehrerin, die mit Absicht geschwungene Beete angelegt hat, damit der Garten nicht zu streng wirkt.
Eintrittsgeld wird für soziale Zwecke verwendet
Der Eintritt kostet zwei Euro. Dafür gibt es Kaffee und Kuchen. Das Geld aus der Aktion wird an verschiedene soziale Projekte gespendet.
Auch andere Gärten sind an diesem Wochenende geöffnet. Fortgesetzt wird die Aktion am 5. und 6. August sowie am 23. und 24. September. Infos: www.gaerten-an-der-ruhr.de