Essen-Rellinghausen/Stadtwald. . Dabei wird das Plakat „The Rellinghauser“ verkauft, das die Verbindung mit dem Stadtteil zeigt – obwohl die Schule offiziell in Stadtwald liegt.
Pünktlich zum 190. Geburtstag der Ardeyschule ist es fertig: Das Plakat „The Rellinghauser“, gestaltet vom Rellinghauser Künstler Johannes Gramm (53). Verkauft wird es erstmals beim Schulfest am Samstag, 20. Mai, von 11 bis 15 Uhr. Der Erlös soll dem Förderverein und damit Schulprojekten zugute kommen. Kurios: Das Plakat zeigt die enge Verbindung zum Stadtteil Rellinghausen, obwohl die Schule offiziell in Stadtwald liegt.
Die Idee, ein Plakat im Stil des bekannten Werks „The New Yorker“ von Saul Steinberg aus dem Jahr 1976 fertigen zu lassen und damit die Verbundenheit der Grundschule mit dem Stadtteil Rellinghausen zu verdeutlichen, gab es schon länger, erklärt Helge Toben, Vorsitzender des Fördervereins der Ardeyschule. Der Verein stellte rund 3000 Euro für die Finanzierung des Plakats, also für Künstlerhonorar und Druckkosten, bereit.
Mit dem Ergebnis sind die Beteiligten sehr zufrieden. „Wir haben 1500 Stück drucken lassen und hoffen, dass es viele Interessenten gibt“, sagt Anke Seifert, seit zwölf Jahren Schulleiterin der Ardeyschule. Nach dem Schulfest können die Bürger das Plakat unter anderem im Kunsthaus an der Rübezahlstraße erwerben, wo der Bühnenbildner und Fotograf Johannes Gramm sein Atelier hat.
Rellinghauser Gebäude zieren das Plakat
Auf dem Plakat, einer Art Collage, die Gramm teils von Hand, teils digital zusammensetzte, sind neben der Ardeyschule – „das war Bedingung“ – die markanten Rellinghauser Gebäude wie Blücherturm, altes Rathaus, Kunsthaus, Schloss Schellenberg, Annenkapelle, Kaiser-Wilhelm-Denkmal und die beiden Kirchen zu sehen. Angeordnet sind sie, nicht ganz originalgetreu und perspektivisch etwas eigenwillig, entlang der Frankenstraße. Die verläuft als Hauptverkehrsader in der Mitte des Bildes, endet an der Ruhr. Am Horizont sind der Nordpol, Berlin, Moskau und der Mond zu sehen.
„Mit dem Plakat wollen wir noch einmal klar betonen, dass sich die Ardeyschule als Teil von Rellinghausen sieht“, erklärt die Schulleiterin und spielt damit auf eine Diskussion mit dem Schulverwaltungsamt an, das die Schule – zurecht – in Stadtwald verortet. „Offiziell mag das richtig sein, aber ich bin überzeugt, dass das irgendwann mal jemand willkürlich festgelegt hat. Gefühlt liegt für die Menschen vor Ort die Stadtteilgrenze an der Forsthausstraße. Wir sehen uns jedenfalls als Rellinghauser Einrichtung, die evangelische Kirche Rellinghausen ist ja gleich nebenan“, betont Anke Seifert, die die Idee zur Grafik hatte.
1945 gab es 738 Schüler an der evangelischen Schule
Gefeiert wird am Samstag unter dem Motto „Große Künstler – kleine Künstler“ in der Schule und auf dem Hof an der Oberstraße 51. Für das Fest haben Eltern an drei Samstagen den Schulhof verschönert und bunt gestaltet.
Insgesamt ist die Quellenlage zur Historie der Ardeyschule etwas dürftig. Die evangelischen Rellinghauser Kinder hatten im Gegensatz zu den katholischen lange keine eigene Schule und wurden in Überruhr unterrichtet. 1827 wurde ein Raum in Rellinghausen angemietet, in dem dann eine einklassige Schule für die evangelischen Kinder untergebracht war.
Erster Lehrer war 24 Jahre lang an der Schule tätig
24 Jahre lang sei Lehrer Barth allein für die Schüler zuständig gewesen. Erst 1849 erfolgte laut Chronik der Umzug in die einklassige Schule mit Lehrerwohnung an der Oberstraße. Bilder von Gebäudeteilen aus den Jahren 1849 und 1877 sind noch vorhanden und werden im Rahmen des Schulfestes gezeigt.
Die evangelische Volksschule wurde 1939 in Ardeyschule umbenannt. Sie nahm 1945 als evangelische Schule ihre Arbeit mit 738 Schülern in 15 Klassen wieder auf. Ein Anbau entstand 1963. Seit 1968 ist die Ardeyschule eine städtische Gemeinschaftsgrundschule. 2009 wurde das Gebäude grundlegend saniert.
Beim Fest gibt es Tanz, Musik und Bastelaktionen
Heute besuchen 172 Schüler die zweizügige Einrichtung, werden von 13 Lehrern betreut. Die Ardeyschule bietet 8-1-Betreuung und offenen Ganztag an. Beim Fest gibt es Musik, Tanz, Spiele, Tombola, Quiz- und Bastelaktionen und einen Stand mit historischen Bildern. Das Plakat kostet zehn Euro.