Essen-Haarzopf/Margarethenhöhe. Am abschüssigen Fußweg durch das Nachtigallental fehlen Geländer-Teile. Die Stadt weist den Vorwurf der Untätigkeit zurück. Inventur laufe noch.
Seit Sturmtief Ela an Pfingsten 2014 sind zweieinhalb Jahre vergangen, doch die Folgen sind noch deutlich sichtbar. Einiges ist ärgerlich, anderes gefährlich, wie der Zustand des Geländers am einzigen Verbindungsweg durch das Nachtigallental zwischen Haarzopf und der Margarethenhöhe. Das kritisiert Gustav Diekmann, zweiter Vorsitzender des Bürgervereins Haarzopf-Fulerum. Bäume waren damals auf den Handlauf gefallen und hatten ihn abschnittweise unbrauchbar gemacht.
Der untere Teil des Geländers fehle seit Jahren aufgrund von Erosionsschäden komplett, so dass sich Fußgänger dort gar nicht festhalten könnten. Günther Schröder, SPD-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung III, nervt das Problem schon länger. „Wir haben bereits im März 2016 den Antrag gestellt, den Fuß- und Wanderweg zwischen der Straße Am Ehrenfriedhof und der Lührmannstraße instandzusetzen. Das ist jetzt fast ein Jahr her, getan hat sich noch nichts“, so Schröder. Damals hatten die Bezirkspolitiker die Verwaltung einstimmig aufgefordert, sich um den Weg zu kümmern.
Viele Schulkinder und Spaziergänger nutzen den Weg
Spaziergänger, Besucher des Restaurants an der Altenau und Schulkinder nutzten den abschüssigen, unebenen Weg häufig. „Das ist der einzige beleuchtete Waldweg in Essen“, vermutet Bezirksbürgermeister Klaus Persch. Die Lampen seien vor allem zum Schutz der Schulkinder installiert worden. Ohne das Geländer in der Mitte des Weges sei dieser aber nicht nur bei Glatteis gefährlich, denn auch nasse Blätter und Streumaterial machten ihn rutschig. Das gelte auch für den Weg auf der Seite der Margarethenhöhe.
Das Nachtigallental ist seit vielen Jahren nur noch für Fußgänger begehbar. Früher durften auch Autos durchfahren. Dann habe die Politik entschieden, das Tal wieder im Sinne Krupps zum Naherholungsgebiet zu machen. „Darüber sind wir sehr froh“, sagt Schröder.
Laut Stadt haben die Arbeiten keine Priorität
Für die Stadt handelt es sich bei dem Weg um einen untergeordneten Waldweg, nicht um eine öffentliche Wegeverbindung, sagt Stadtsprecherin Silke Lenz. Deshalb hätten Arbeiten dort keine Priorität. Grün und Gruga arbeite im Wald nicht mehr, solange es keinen neuen Forstbetriebsplan gebe. Dafür müsse erst die Inventur nach Ela beendet sein. Die Ergebnisse würden für 2018 erwartet. Darauf werde dann der neue zehnjährige Forstbetriebsplan aufbauen.
Das sei Ergebnis des Bürgerbeteiligungsprozesses. In der Zwischenzeit habe es im Wald nur einige kurzfristige Lösungen gegeben: Waldwege und Gefahrenbäume seien gesichert worden. Zudem habe die Stadt Neuanpflanzungen zweier Bürgerinitiativen begleitet.