Essen-Rellinghausen. . Der Rad- und Fußweg unten wird gesperrt, der Verkehr oben einspurig geführt. Arbeiten sollen acht Monate dauern und eine Million Euro kosten.

Im Frühjahr soll die Sanierung der Brücke über die stillgelegte Bahntrasse im Verlauf der Rellinghauser Straße beginnen. Das Bauwerk, über das die Straßenbahngleise, eine zweispurige Fahrbahn und Gehwege führen, ist seit Jahren marode und musste bereits an der Unterseite mit einem Netz versehen werden. Damit werden Fußgänger und Radfahrer auf der unter der Brücke verlaufenden Grugatrasse vor herabfallenden Betonbrocken geschützt.

Stadt hatte die Bezirksvertretung nicht gehört

Der Rat hatte die Erneuerung des Überbaus, die rund acht Monate dauern soll, auf Empfehlung des Bau- und Verkehrsausschusses im April 2016 beschlossen. Kleiner Schönheitsfehler: Die Bezirksvertretung war damals „aus Versehen“ nicht beteiligt worden, so dass sie sich erst bei ihrer kommenden Sitzung am 26. Januar mit dem Thema beschäftigen wird. „Das kommt schon mal vor, dass wir vergessen werden, obwohl wir die Sache zur Kenntnis nehmen sollen. In diesem Fall ist das aber nicht so schlimm. Wir werden wohl keine weiteren Anmerkungen machen, da es sich um eine dringend notwendige Maßnahme handelt. Die wird allerdings wegen der viel befahrenen Straße für einige Behinderungen sorgen“, sagt Bezirksbürgermeister Gerhard Barnscheidt.

Während der Arbeiten kann die Straßenbahn – die Schienen führen rechts in die  Eisenbahnstraße – nicht verkehren.
Während der Arbeiten kann die Straßenbahn – die Schienen führen rechts in die Eisenbahnstraße – nicht verkehren. © Knut Vahlensieck

An der Entscheidung wäre die BV II jedoch ohnehin nicht beteiligt gewesen. Die Maßnahme ist mit erheblichem Aufwand verbunden und soll rund eine Million Euro kosten. Da vom Land keine Fördermittel zu erwarten sind, wird die Stadt die Baukosten in voller Höhe selbst tragen müssen. Die Mittel werden je zur Hälfte in den Haushaltsplan 2017 und 2018 integriert. Eine Sanierung des Überbaus, der durch Witterungseinflüsse und Verkehrsbelastung stark beschädigt ist, ist laut Vorlage technisch und wirtschaftlich nicht sinnvoll. Die Tragsicherheit sei langfristig nicht gewährleistet.

Um Kosten zu sparen, will die Stadt eine Kanalbaumaßnahme der Stadtwerke im Bereich der Straße Am Frommen Joseph abwarten. Dafür würden in dem Bereich sowieso Busse statt Straßenbahnen eingesetzt. Die Brücke ist eine viel befahrene Verbindung zur Frankenstraße, die auch etliche Gewerbebetriebe an der Rellinghauser Straße anbindet.

Grugatrasse wird in einem Teilbereich gesperrt

Deren Zuliefererverkehr sorgte in der Vergangenheit unter anderem für die starke Beanspruchung. Während der Arbeiten soll der Verkehr auf der Brücke einspurig weiterlaufen, die Fahrbahnen sollen wechselnd gesperrt werden. Radfahrer und Fußgänger können das Teilstück des Weges unterhalb der Brücke, der Rüttenscheid mit der Ruhr verbindet, während der Bauzeit nicht nutzen. Hierzu wird sich die Stadt noch im Detail äußern.