Essen-Rüttenscheid. . 49 städtische Kindertagesstätten starten Projekte zur Grünen Hauptstadt. Leitfigur ist Ameise Anni, die ihren ersten großen Auftritt hatte.

Ameise Anni hatte ihren ersten großen Auftritt als Botschafterin der Grünen Hauptstadt: In der Kita Brassertstraße zeigte sie den Kindern, wie viel eine Großstadt und ein Ameisenhaufen gemeinsam haben – und wie das Leben mit mehr Umwelt- und Naturschutz schöner werden kann.

„Anni ist klein und trotzdem stark und kann dadurch jede Menge bewegen. Sie soll eine Identifikationsfigur für die Kinder sein“, erklärte Schauspielerin und Aktionskünstlerin Veronika Maruhn, die mit viel Hingabe in ihre tierische Rolle schlüpfte. Das von ihr geschriebene Stück, in dem Anni ihren Ameisenhügel von Verkehr, Smog und grauen Häuserschluchten befreit, soll bis zum Mai in den 49 städtischen Kindertagesstätten gezeigt werden.

Mehr als 200 einzelne Projekte in den Kitas

Begleitet wird das musikalische Theaterspiel von mehr als 200 einzelnen Projekten, mit denen die Einrichtungen Themen wie Umweltschutz, gesunde Ernährung und fairen Handel kindgerecht aufarbeiten wollen.

So werden einige Kindertagesstätten zum Beispiel Hochbeete anlegen, Schmetterlinge selbst züchten, Obst- und Gemüsebauern besuchen, das Thema Plastik im Alltag aufgreifen und Aktionstage „Ohne Auto zur Kita“ ausrufen. „Jede städtische Kindertagesstätte wird sich mit eigenen Aktionen an der Grünen Hauptstadt beteiligen. Dabei haben Nachhaltigkeitsthemen in den Kitas ohnehin an Bedeutung gewonnen“, weiß Andrea Macher vom Jugendamt und verweist auf die Kitas Kämpen- und Portendieckstraße, die im vergangenen Jahr mit dem Umweltpreis ausgezeichnet wurden.

Kinder können auch Vorbilder für Eltern sein

Sozialdezernent Peter Renzel, der gemeinsam mit Oberbürgermeister Thomas Kufen und Umweltdezernentin Simone Raskob den Startschuss für die Projekte in den Kitas gab, hofft auch darauf, dass die Kinder in ihren Familien zu Multiplikatoren und eigenen Umweltbotschaftern werden: „Wenn das Kind seine Eltern an der Supermarkt-Kasse ermahnt, beim nächsten Einkauf lieber einen Korb mitzunehmen als eine Plastiktüte zu nutzen, dann ist ein erster Schritt gemacht.“

Ob Thomas Kufen sieht das ähnlich: Wenn schon die Kleinsten für Naturschutz sensibilisiert würden, könne die Grüne Hauptstadt weit über das Jahr 2017 hinaus nachhaltig sein. Auf die Beine gestellt werden die Aktionen vom Jugendamt, das dafür Fördermittel der Grünen Hauptstadt nutzt. Die Umweltprojekte sollen dabei das gesamte Jahr über laufen.

Umweltdezernentin Simone Raskob betonte, dass nicht nur Kinder städtischer Einrichtungen vom Jahr der Grünen Hauptstadt profitieren sollen: „In Planung sind auch Projekte mit dem VKJ und der Kinderstiftung. Außerdem legt die Schule Natur im Grugapark zur Grünen Hauptstadt ein eigenes Bildungsprogramm für Kinder auf.“